Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Die Cloud als Katalysator


Neue IT-Impulse in Banken und Versicherungen dank KI
Bei der Wahl der Infrastruktur zeigt sich der Finanzsektor besonders Cloud-affin


Von Christian Lorentz ist Senior Product & Solution Marketing Manager bei NetApp

Die Finanz- sowie Versicherungsbranche sind bekannt für ihre organisch gewachsenen Legacy-IT-Infrastrukturen. Die verzweigte Architektur mit zahlreichen Außenstellen und die schiere Menge hoch sensibler Kundendaten erschwert eine grundlegende Modernisierung erheblich. Schließlich darf ja keine Geschäftsstelle zurückgelassen werden. Gleichzeitig wächst der Umfang des Online-Geschäfts sowie die Zahl der Anfragen in beiden Sektoren exponentiell – egal ob Online-Trading, Schadensansprüche oder Service-Anfragen. Smartphones und die Digitalisierung machen Banken und Versicherungen immer erreichbarer für Kunden, auch außerhalb der traditionellen Geschäftszeiten.

Viele dieser Anfragen sind allerdings repetitiv und erfordern keine bis wenig individuelle Ansprache. Sie sind damit prädestiniert für eine automatisierte Bearbeitung: robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) heißt das Zauberwort. Und laut der Umfrage von NetApp sehen Entscheider in den beiden Branchen genau hier den geeigneten Ansatzpunkt für KI-Lösungen in ihren Unternehmen.

RPA wird Mainstream
Aktuell prognostiziert das Analystenhaus Gartner die Ausgaben für RPA-Software weltweit auf 680 Millionen Dollar. Und für 2022 könnten es dann schon 2,4 Milliarden sein. Bei Investitionen dieser Größenordnung kann man definitiv von einem Einzug in den Mainstream sprechen. Und laut Gartner gehören Banken und Versicherungen zu den führenden Anwendern von RPA. Die Automatismen helfen vor allem, die Fehlerquote ständig wiederkehrender Aufgaben beispielsweise in der Buchhaltung oder Sachbearbeitung zu senken (46,7 Prozent der Befragten der NetApp-Umfrage aus der Finanzindustrie setzen hier bereits jetzt KI ein).

Gleichzeitig zeigt die Befragung für die Finanz- und Versicherungsbranche, dass die immer intelligenteren Lösungen auch in komplexeren Feldern wie Portfolio-Management (26,7 Prozent), Kundenservice (46,7 Prozent) und Betrugsprävention (40 Prozent) an Bedeutung gewinnen. In Zukunft wird KI auch die Service- und Support-Teams bei der individuellen Kundenbetreuung entlasten können, allerdings kommt sie hier aktuell nur vereinzelt zum Einsatz. Auch bei der prädiktiven Analyse hat KI noch erhebliches Potenzial jenseits der aktuellen Anwendungsbereiche.

Die Cloud als Katalysator
Bei der Wahl der Infrastruktur zeigt sich der Finanzsektor besonders Cloud-affin: 86,7 Prozent der Befragten setzen auf KI-Services, die ihre Rechenpower aus der Cloud beziehen. Diese Lösungen bieten den Finanzinstitutionen die nötige Flexibilität – Stichwort Außenstellen – und gleichzeitig die notwendige Performance, um die hohe Datenqualität und -quantität in der benötigten Geschwindigkeit zu bearbeiten. Sie ermöglichen es den IT-Security-Abteilungen von Banken, betrügerische Transaktionen selbstständig zu erkennen und zu kennzeichnen.

Oder sie lassen Chatbots im Support die Sprache der Anfrage dank Natural Language Processing automatisch erkennen und können dem Kunden in seiner Muttersprache antworten. Cloud-Architekturen wie "NetApp Cloud Volume Services" verfolgen dabei einen entwicklerzentrischen Einsatz, der durch einfache Anbindung und umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten den Aufbau der eigenen Infrastruktur so einfach wie möglich machen soll.

Klarer Plan, schnelle Umsetzung
Trotz der zahlreichen Anwendungsfelder gehört die Finanzbranche zu den Vorreitern was Implementierung und Praxiseinsatz von KI-Lösungen angeht. Zum Zeitpunkt der Umfrage verfolgten über 56 Prozent der Befragten bereits seit mehreren Jahren eine eigene Strategie und hatten eine oder mehrere Lösungen in den Betriebsalltag eingegliedert. Die Verantwortung für den Einsatz von KI trägt hier meist die Geschäftsführung, in Einzelfällen liegt die Entscheidung auch bei der IT-Fachabteilung.

30 Prozent der Befragten planten gar die Einführung einer dedizierten KI-Abteilung in ihrem Unternehmen. In Zusammenarbeit mit externen Beratern könnten diese Abteilungen dann auch mit den letzten Vorbehalten gegenüber KI aufräumen. In der Umfrage äußerten die Befragten vor allem Bedenken beim Datenschutz – verständlich, angesichts der hochsensiblen und persönlichen Datensätze, mit denen die Branche arbeitet. Eine Zusammenarbeit mit Experten kann hier das nötige Know-how für einen sicheren Umgang mit den Daten schaffen und garantiert, dass nur ausreichend sichere und zertifizierte Lösungen eingesetzt werden.

Die bisher gezeigte Investitionsbereitschaft und die hohe Umsetzungsquote der KI-Projekte zeigen, wie ernst die IT-Entscheider der Banken und Versicherungen die digitale Transformation nehmen. Wenn sie diese Einstellung beibehalten und den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz gegenüber weiter aufgeschlossen bleiben, können sie der Zukunft optimistisch entgegenblicken.
(NetApp: ra)

eingetragen: 18.02.19
Newsletterlauf: 08.03.19

NetApp: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen