Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Beziehung zum Outsourcing-Partner enttäuschend


Studie: Outsourcing von Entwicklungsprojekten erfüllt selten die Erwartung
81 Prozent der Befragten sind nicht davon überzeugt, dass sie ihre konkreten Anforderungen bei Projektbeginn exakt bestimmen und an die Outsourcing-Dienstleister kommunizieren können

(04.12.13) - Rund die Hälfte der Unternehmen setzt auf Outsourcing, wenn es um Software-Entwicklungs- und Testing-Projekte geht. Allerdings werden bei 31 Prozent dieser Projekte weder angestrebte Service Level erreicht noch Zeitvorgaben eingehalten. Bei 23 Prozent sind zudem die vorgegebenen Ziele nicht umgesetzt. So lauten die Ergebnisse einer Untersuchung von Vanson Bourne im Auftrag von Borland, einem Tochterunternehmen von Micro Focus.

Insgesamt wurden in der aktuellen Studie "The problems of outsourcing application development and testing" von Vanson Bourne 590 CIOs und IT-Leiter in weltweit neun Ländern befragt. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen beschreibt einzelne Outsourcing-Projekte bei der Applikationsentwicklung und beim Testing mit Begriffen wie "unüberschaubar", "verwirrend", "ein Albtraum" oder "ein totaler Fehler". Die Mehrheit der Befragten (55 Prozent) konstatiert, dass der Hauptgrund für Verzögerungen oder unzureichende Lösungen im fehlenden Anforderungsmanagement liegt.

Das zeigen auch folgende Untersuchungsergebnisse:

>>
81 Prozent der Befragten sind nicht davon überzeugt, dass sie ihre konkreten Anforderungen bei Projektbeginn exakt bestimmen und an die Outsourcing-Dienstleister kommunizieren können

>> Weniger als die Hälfte nutzt ein dediziertes Software-Tool für die Beschreibung der Anforderungen. Die Mehrheit setzt auf Excel-Tabellen oder Word-Dokumente, in denen sie ihre Anforderungen zusammenfassen

>> Nur 37 Prozent glauben, dass sie für das Management sich ändernder Anforderungen während des Outsourcing-Projektes gerüstet sind.

Auch wenn klare Definitionen von Anforderungen und genaue Zeitvorgaben für erfolgreiche Projektdurchführungen eigentlich notwendig erscheinen, sehen 68 Prozent der Outsourcing-Anbieter eine exakte und korrekte Anforderungsdefinition nicht als Grundvoraussetzung bei Projektstart an. Das überrascht nicht, wenn man bedenkt, dass mehr als ein Drittel (37 Prozent) der befragten Unternehmen auch der Meinung ist, dass die Outsourcing-Partner Change Requests während des Projektes zur Erhöhung ihres eigenen Gewinns nutzen. Nahezu alle CIOs (96 Prozent) bestätigen, dass unvorhergesehene Kosten aufgrund von Change Requests entstanden sind, und nur ein Drittel ist der Meinung, dass diese Kosten vom Provider fair kalkuliert werden.

Im Hinblick auf die generelle Beziehung zum Outsourcing-Partner während des Projektes zeigt sich mehr als die Hälfte (53 Prozent) enttäuscht. Insgesamt konstatieren 84 Prozent der Befragten, dass das Outsourcing negative Auswirkungen für das eigene Unternehmen hatte. Genannt wurden hier unter anderem die hohen Kosten (47 Prozent), Verzögerungen bei Produktbereitstellungen (39 Prozent), die Beeinträchtigung der Reputation (25 Prozent) oder Umsatzverluste (12 Prozent).

Dass die Ergebnisse der Auslagerung von Tests und Applikationsentwicklungen unzureichend sind, belegt auch folgende Zahl deutlich: 98 Prozent der befragten Unternehmen bestätigen, dass nach Abschluss der Outsourcing-Projekte noch eine "Nacharbeit" im eigenen Haus erforderlich war.

"Die Untersuchung zeigt ganz klar, dass die relativ schlechten Outsourcing-Ergebnisse vor allem auf ein fehlendes beziehungsweise mangelhaftes Anforderungsmanagement zurückzuführen sind. Das deckt sich auch mit unseren eigenen Markt-Erfahrungen", sagt Christian Rudolph, Vice President Borland Sales International bei Micro Focus in Ismaning. "Eine exakte Festlegung der konkreten Anforderungen und der damit verbundenen erforderlichen Testszenarien ist aber in unseren Augen absolut unabdingbar, damit sowohl der Kunde als auch der Service-Provider die Projektlaufzeit, -kosten und -risiken akkurat bestimmen kann, und zwar bereits am Anfang des Vertragsverhältnisses. Diese Transparenz ist relativ einfach zu erreichen, wenn ein Software-Tool für das Anforderungsmanagement eingesetzt wird."

Die Untersuchung hat Vanson Bourne im August 2013 im Auftrag von Micro Focus durchgeführt. Befragt wurden 590 IT-Verantwortliche in neun Ländern, in Deutschland (100), Frankreich (100), Großbritannien (100), Australien (35), Brasilien (100), Hongkong (15), Neuseeland (15), Singapur (25) und den USA (100). An der Untersuchung beteiligten sich Unternehmen, die Mainframes nutzen und über 500 Mitarbeiter beschäftigen.
(Micro Focus: ra)

Micro Focus: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen