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IT-Dienstleistungsmarkt zeigte 2019 Bremsspuren


Studie: Die Vorzeichen für den IT-Dienstleistungsmarkt 2020 stehen gut
IT-Dienstleister erwarten hohe Nachfrage zu Cloud-Transformation, Digitalisierung von Marketing- und Vertriebskanälen sowie Cyber Security


Der deutsche IT-Dienstleistungsmarkt hat sich im Jahr 2019 deutlich schwächer entwickelt als ursprünglich von den IT-Dienstleistungsunternehmen erwartet. Das durchschnittliche Umsatzwachstum der von Lünendonk analysierten, in Deutschland tätigen IT-Dienstleister lag 2019 mit 7,8 Prozent in einem hohen einstelligen Bereich. Allerdings erzielten sie 2018 noch ein durchschnittliches Umsatzplus von 11,9 Prozent und gingen entsprechend optimistisch in das Jahr 2019.

Vor allem die Cloud sowie Digital Services rund um die Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungsstrategien haben sich 2019 als Wachstumstreiber erwiesen. So entfielen bereits 11 Prozent der Umsätze der IT-Dienstleister auf Cloud-Migrationsprojekte. Dieser Anteil soll 2020 auf 16 Prozent im Mittel ansteigen. Die führenden 25 IT-Beratungen gehen sogar von einem Anstieg um sieben Prozentpunkte auf durchschnittlich 22 Prozent Umsatzanteil aus. Mit Digital Services erzielten die IT-Dienstleister im Durchschnitt 37,2 Prozent ihrer Umsätze. Hierunter fallen Projekte in den Feldern Digital Consulting, Digital Agency Services sowie Digital Technology Services.

Das sind erste Ergebnisse der jährlichen Analyse der aktuellen Lünendonk-Studie 2020 "Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland". Dafür wurden 76 IT-Dienstleister zu deren Geschäftsentwicklung, Prognosen und Nachfragethemen schriftlich befragt. Darüber hinaus bietet die Studie eine Analyse der Planungen von über 200 großen Anwenderunternehmen zu deren IT-Strategie und Investitionsplanungen.

Viele Großprojekte haben den IT-Dienstleistungsmarkt gestützt
Die hohe Nachfrage nach externer Unterstützung bei großen Digitalisierungs- und Transformationsprojekten hat im Jahr 2019 maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der IT-Dienstleistungsmarkt noch positiv entwickelt hat. "Beispielsweise zeigt unsere Analyse, dass knapp jedes zweite Projekt der Top-25-IT-Beratungen ein Volumen von einer Million Euro und mehr hatte", stellt Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder und Studienautor, fest. "Das ist ein Indiz für eine ganze Reihe an Großprojekten sowie den steigenden Bedarf an integrierten Beratungs- und Umsetzungsprojekten wie beispielweise Konzeption, Entwicklung und Implementierung von digitalen Plattformen. Vor allem S/4HANA-Umstellungen, Legacy-Modernisierungen oder der Aufbau digitaler Plattformen sind Beispiele für solche Business-/IT-Großprojekte."

IT ist noch nicht gut für Business-Anforderungen aufgestellt
Obwohl sich viele für diese Studie befragte CIOs und IT-Manager hinsichtlich ihrer Investitionsplanungen noch zurückhaltend zeigten, gibt es auch während der Covid-19-Krise jede Menge zu tun: Tatsächlich verortet ein großer Teil der befragten CIOs und IT-Manager ihre Unternehmen hinsichtlich der Digitalkompetenz nur im Mittelfeld. Dies drückt sich zum einen in der Fähigkeit aus, Digitalisierungsstrategien erfolgreich umzusetzen: 48 Prozent der Befragten schätzen ihr Unternehmen hier nur als mittelmäßig ein.

Zum anderen gaben 53 Prozent der befragten Digital- und IT-Manager an, dass ihre IT ebenfalls nur mittelmäßig aufgestellt ist, um das Business in seinen digitalen Transformationszielen zu unterstützen – was nun, wo der Blick des Top-Managements stärker auf die Digitalisierung gerichtet ist, zu einem Problem werden kann. "Die Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, dass die digitale Transformation in vielen Unternehmen in den letzten Jahren ins Stocken geraten ist beziehungsweise die notwendige IT-Modernisierung nicht konsequent genug vorangetrieben wurde", so Tobias Ganowski, Junior Consultant und Co-Autor der Studie.

Covid-19 führt zum Digitalisierungspush
Der IT-Dienstleistungsmarkt wird in den Jahren 2020 und 2021 folglich von der Covid-19-Krise und dem mit ihr verbundenen Digitalisierungsdruck profitieren. "Viele Unternehmen sehen sich nun gezwungen, in den letzten Jahren nicht hoch genug priorisierte Investitionen in den Aufbau digitaler Plattformen zügig nachzuholen und stehen unter Zeitdruck", so Zillmann. "Das wird aufgrund fehlender IT-Fachkräfte sowie von Erfahrungswerten in der Anwendung digitaler Technologien zu einem Anstieg in der Nachfrage führen."

Lünendonk stellt dabei vor allem zwei Investitionsschwerpunkte fest: Auf der einen Seite werden Prozesse im Marketing, Vertrieb und Kundenservice nun mit höherer Priorität und Fokussierung digitalisiert und miteinander zu digitalen Geschäftsmodellen vernetzt. Auf der anderen Seite liegt 2020 und 2021 ein Schwerpunkt auf Effizienz- und Kostenoptimierung mit Hilfe digitaler Technologien wie Cloud, Robotic Process Automation (RPA) und Künstliche Intelligenz. So wollen knapp 40 Prozent der Studienteilnehmer sowohl ihre Budgets zur IT-Modernisierung als auch für Effizienz- und Kostenoptimierungsprojekte in der IT erhöhen. "Diese Planungen werden zwangläufig zu einem Anstieg an Cloud-Migrationsprojekten sowie zu mehr Automatisierung im IT-Service-Management führen", kommentiert Zillmann die Ergebnisse. Auf der Technologieseite bilden vor allem ERP-Modernisierung, Collaboration Tools, Stammdaten-Qualität sowie Cyber Security den Fokus der Investitionen.

Zur aktuellen Lünendonk-Studie
Für die Lünendonk-Studie "Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland" wurden 76 IT-Dienstleister untersucht. Darüber hinaus wurden über 200 IT-Verantwortliche ausdemgehobenen Mittelstand sowie aus Großunternehmen und Konzernen befragt. Die Studie wurde in fachlicher Zusammenarbeit mit den IT-Dienstleistern AUSY Technologies, BridgingIT, Datagroup, Lufthansa Industry Solutions und Valantic realisiert und steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download zur Verfügung.
(Lünendonk & Hossenfelder: ra)

eingetragen: 28.10.20
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Meldungen: Studien

  • IT-Service-Unternehmen

    Die konjunkturelle Entwicklung schlägt sich im Geschäftsjahr 2024 auf die Umsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister nieder. Während die Anbieter im Jahr 2023 dem Rückgang der Wirtschaftsleistung noch trotzen konnten, legte ihr Umsatz im Jahr 2024 lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zu (2023: 9,4 Prozent). Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

  • Fehlende Datenstandards als Engpass

    Trotz des enormen Potenzials von Artificial Intelligence (AI) im Gesundheitswesen befinden sich viele Einrichtungen noch in der Anfangsphase der Umsetzung. Eine aktuelle internationale Studie von SS&C Blue Prism zeigt: 94 Prozent der befragten Organisationen betrachten AI zwar als strategisch wichtig - doch mangelnde Datenqualität und fragmentierte Dateninfrastrukturen behindern den effektiven Einsatz.

  • Netzwerksichtbarkeit gewinnt weiter an Bedeutung

    63 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, dass sie im Laufe der vergangenen zwölf Monate Opfer mindestens eines Cyber-Angriffs geworden sind - ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ergab die diesjährige Hybrid-Cloud-Security-Studie 2025 von Gigamon. Zum dritten Mal in Folge hat der führende Deep-Observability-Experte weltweit mehr als 1.000 Sicherheits- und IT-Experten befragt. Demnach ist dieser Anstieg vor allem auf die weitverbreitete Nutzung von KI durch Cyberangreifer zurückzuführen. Zudem beeinflusst die Technologie Sicherheit und Management von hybriden Cloud-Infrastrukturen.

  • Grundlage moderner KI-Anwendungen

    Confluent hat die Ergebnisse ihres vierten jährlichen Data Streaming Reports veröffentlicht. Für die Studie wurden 4.175 IT-Führungskräfte in zwölf Ländern befragt, darunter 325 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Daten-Streaming-Plattformen (DSP) nicht mehr optional, sondern entscheidend für den Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und die umfassende digitale Transformation von deutschen Unternehmen sind. Eine deutliche Mehrheit der IT-Entscheider (81?Prozent) ist überzeugt, dass DSP die Einführung von KI erleichtern, da sie zentrale Herausforderungen wie Datenzugriff, -qualität und -Governance direkt adressieren.

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

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    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

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    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

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