Vorteile der Multi-Cloud-Arbitrage


Cloud-Ausfälle haben die Anfälligkeit einer einzelnen Cloud-Bereitstellung deutlich gemacht
Wenn ein Unternehmen Multi-Cloud nutzt, sollte der Endanwender gar nicht bemerken, dass im Unternehmen ein Ausfall aufgetreten ist


Der viel beachtete Ausfall von AWS am 20. Oktober 2025 führte dazu, dass Menschen nicht mehr auf soziale Medien wie Snapchat und Reddit zugreifen konnten. Noch schwerwiegender aber war, dass viele auch keinen Zugriff mehr auf Bankgeschäfte und andere wichtige Anwendungen des täglichen Lebens hatten.

Aber warum war das so? Schließlich ist der offene Datentransfer zwischen den großen Cloud-Plattformen mittlerweile Realität. Daten können kostenlos aus AWS und GCP übertragen werden. Warum nutzen dann nicht mehr Unternehmen die Vorteile der Multi-Cloud-Arbitrage hinsichtlich Verfügbarkeit und Kosten?

Jamil Ahmed, Direktor und Distinguished Engineer bei Solace, erklärt, dass es nicht ganz so einfach ist.

"Cloud-Ausfälle haben die Anfälligkeit einer einzelnen Cloud-Bereitstellung deutlich gemacht. Selbst die größten Cloud-Anbieter – Google, AWS (wie gerade geschehen) und Microsoft – sind von Ausfällen betroffen. Wenn Sie alle Ihre digitalen Daten in nur einer Cloud speichern, setzen Sie Ihr Unternehmen dem Risiko schwerwiegender Ausfälle aus. Das sehen wir immer wieder. Deshalb müssen Unternehmen ihre Infrastruktur fehlertolerant gestalten und einen Puffer einbauen, der es ihnen ermöglicht, stets betriebsbereit zu bleiben und Ausfälle zu überstehen. Und das hängt entscheidend davon ab, wie die Arbeitslast zu einem anderen Cloud-Anbieter übertragen werden kann.

Unternehmen, die proaktiv Multi-Cloud-Strategien auf Grundlage einer ereignisgesteuerten Architektur (EDA) eingeführt haben, profitieren bereits von den Vorteilen einer stärkeren und resilienteren Infrastruktur. Jetzt können noch mehr Unternehmen diesem Beispiel folgen und das Potenzial einer Multi-Cloud-Zukunft ausschöpfen.

Wenn ein Unternehmen Multi-Cloud nutzt, sollte der Endanwender gar nicht bemerken, dass im Unternehmen ein Ausfall aufgetreten ist. Ausfallzeiten von Diensten werden vermieden, da der Ausfall durch einen anderen Cloud-Host aufgefangen wird. Dieses hohe Maß an Verfügbarkeit ist nach wie vor ein wichtiger Treiber für den Einsatz von Multi-Cloud: Wenn ein Server ausfällt, müssen Unternehmen die Gewissheit haben, dass ein anderer Cloud-Server automatisch die Lücke füllt und sicherstellt, dass das Unternehmen nicht beeinträchtigt wird.

Unternehmen, die eine ereignisgesteuerte Architektur einsetzen, verfügen bereits über ein leistungsfähiges, integriertes ,Event-Mesh‘, das die Herausforderungen der ,Daten in Bewegung‘ adressiert, indem es alle Cloud- und sogar On-Premise-Standorte zu einer nahtlosen Datenbewegungsebene zusammenfasst. Das bedeutet, dass diese Unternehmen in der Lage sind, Arbeitslasten dynamisch zwischen Clouds zu verlagern, um selbst relativ kleine, kurzzeitige Preis- und Leistungsvorteile der einzelnen Cloud-Angebote zu nutzen. Dank der globalen Bereitstellung von Event-Brokern innerhalb des Event-Mesh können Unternehmen darauf vertrauen, dass ihre zugrunde liegende Technologieplattform einen multiregionalen, Multi-Cloud-fähigen Ansatz gewährleistet.
(Solace: ra)

eingetragen: 29.10.25

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