Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Die Zukunft braucht offene KI-Infrastrukturen


KI-Infrastrukturen und -Ökosysteme müssen sich öffnen
Eine offene, modulare und auf Standards basierende Infrastruktur ist notwendig, um mit der schnellen Diversifizierung von KI-Workloads mithalten zu können


Von Jeff Wittich, Ampere Chief Product Officer

KI ist mehr als ein ominöses Hinterzimmer-Experiment. Die Technologie ist eine treibende Kraft, wenn es um Produkte, Entscheidungen und Nutzererfahrungen über jegliche Wirtschaftsbereiche hinaus geht. Mittlerweile stellen Unternehmen jedoch die Inferenz in den Mittelpunkt ihrer KI-Implementierungen. Hier können die Modelle ihren eigentlichen Mehrwert unter Beweis stellen – unter anderem in Form von Antworten auf drängende Fragen, Vorhersagen und Content-Generierung. Der Anstieg des Inferenz-Bedarfs bringt jedoch eine entscheidende Herausforderung mit sich. Bei Inferenzen handelt es sich nämlich nicht um einzelne Workloads.

Vielmehr umfassen sie eine stetig wachsende Bandbreite an Anwendungen, die in Hyperscale-Rechenzentren, Fabrikräumen, smarten Kameras, mobilen Geräten und eingebetteten Systemen zu finden sind. Gleichzeitig bringt jeder Anwendungsfall unterschiedliche Anforderungen in Sachen Latenz, Energieverbrauch, Kosten, Datendurchlauf und Platzbedarf mit sich. Die Tatsache, dass kein System allen auf einmal gerecht werden kann, unterstreicht einmal mehr, dass wir Einheitsinfrastrukturen für KI hinter uns lassen müssen.

Trotz der wachsenden Komplexität verlässt sich ein Großteil der Branche noch immer auf vertikal integrierte, geschlossene Systeme, die sich nur schwer individuell anpassen lassen. Dieser Ansatz reichte aus, als es vor allem noch darum ging, Modelle in kontrollierten Umgebungen zu trainieren. Allerdings entspricht er längst nicht mehr den Bedürfnissen moderner, sich schnell entwickelnder Implementierungen. Wer weiterhin diverse Workloads in starre Infrastrukturen zwängen will, riskiert, den gesamten Prozess zu drosseln, während die KI in beinahe jedem Bereich das Tempo ordentlich anzieht.

Eine offene, modulare und auf Standards basierende Infrastruktur ist notwendig, um mit der schnellen Diversifizierung von KI-Workloads mithalten zu können. Anstelle von Einheitslösungen lassen sich mit ihr Systeme um die speziellen Anforderungen von Implementierungen herum aufbauen. Zudem senkt eine solche Infrastruktur die Integrationshürden, begünstigt die Iteration auf Komponentenebene und ermöglicht so schnellere Innovationszyklen. Darüber hinaus fördert sie einen gesünderen und kompetitiveren Markt, auf dem Systemdesignern und Entwicklern nicht nur Standardkonfigurationen, sondern auch sinnvolle Optionen zur Verfügung stehen.

Schon jetzt trägt dieser Wandel erste Früchte. So unterstützen Initiativen wie das Datacenter-Modular-Hardware-System (DC-MHS) die Interoperabilität über verschiedene Anbieter und Komponenten hinweg – ein guter Anfang für ein Workload-getriebenes Design, das auf Modularität setzt. Allerdings kann keine Spezifikation diese Transformation allein tragen. Vielmehr braucht es ein breiteres, kollaboratives Ökosystem, das innovative Hardware-, Software- und Plattform-Anbieter miteinander verbindet und so die Anpassungsfähigkeit des gesamten KI-Stacks gewährleistet. Ein wirklich offenes Ökosystem geht jedoch über die reine Kompatibilität hinaus. Es ermöglicht der gesamten Wertschöpfungskette, ihre Innovationskraft frei zu entfalten und Lösungen zu entwickeln, die den vielfältigen, sich weiterentwickelnden Anforderungen innerhalb von Produktionsumgebungen gerecht werden.

Dafür braucht es ein neues Mindset, das beim Aufbau einer Infrastruktur nicht nur die Größe, sondern auch die Anpassungsfähigkeit sowie die Langlebigkeit berücksichtigt. Sowohl KI-Technologien als auch die entsprechenden Umgebungen entwickeln sich rasant weiter. Das bedeutet, dass Infrastruktur grundlegend neu gedacht werden muss. Als Kernprinzip sollte nicht nur die Leistung im Fokus stehen, sondern auch Offenheit, Modularität und Flexibilität. Die Systeme, die wir heute aufbauen, müssen die Workloads der Zukunft stemmen können.

Jetzt ist es Zeit zu handeln. Sowohl Hardware- als auch Software-Anbieter sowie Systementwickler und führende Tech-Experten müssen zusammenkommen und den Übergang hin zu einer offenen Infrastruktur vorantreiben. Dazu gehört es auch, sich in Sachen Standards anzugleichen, echte Interoperabilität zu gewährleisten und in Ökosysteme zu investieren, die die Entscheidungsfreiheit fördern und ein Workload-spezifisches Design ermöglichen. KI beeinflusst bereits zahlreiche Bereiche – jetzt fehlt nur noch eine auf die Zukunft ausgelegte Infrastruktur. (Ampere: ra)

eingetragen: 28.07.25

Ampere: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • XLAs: Der Mensch als Maßstab

    Über Jahrzehnte galten Service Level Agreements (SLAs) als Maßstab für gutes IT- und Servicemanagement: Wurde ein Ticket fristgerecht gelöst, war die Aufgabe erledigt. Doch in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt zeigt sich: Diese Logik greift zu kurz. Effizienz allein entscheidet nicht mehr, ob Mitarbeitende zufrieden und produktiv bleiben. Gefragt ist ein neues Verständnis, das die tatsächliche Erfahrung der Menschen in den Mittelpunkt rückt.

  • Cloud-Souveränität immer stärker im Mittelpunkt

    Mit dem rasanten Fortschritt der digitalen Wirtschaft und dem Aufkommen zahlreicher neuer Technologien - allen voran Künstlicher Intelligenz (KI) - stehen europäische Entscheidungsträger vor einer neuen Herausforderung: Wie lässt sich ein innovatives Ökosystem regionaler Cloud-Anbieter schaffen, das sowohl leistungsfähige Lösungen als auch ausreichende Skalierbarkeit bietet? Und wie kann dieses Ökosystem mit internationalen Anbietern konkurrieren und zugleich die Abhängigkeit von ihnen verringern? Politik, Regulierungsbehörden, Forschungseinrichtungen und Industrievertreter in Europa konzentrieren sich darauf, wie der Kontinent seine Position im globalen Wettlauf um Cloud-Innovationen verbessern kann - ohne dabei die Kontrolle, Autonomie und Vertraulichkeit über europäische Daten aufzugeben, die andernfalls womöglich in anderen Märkten gespeichert, verarbeitet oder abgerufen würden.

  • Vom Nearshoring zum Smart Sourcing

    Aufgrund des enormen IT-Fachkräftemangels und der wachsenden Anforderungen von KI und digitaler Transformationen benötigen Unternehmen heute flexible und kosteneffiziente Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für die Umsetzung anspruchsvoller Innovationsprojekte mit hohen Qualitätsstandards entscheiden sich deshalb viele Unternehmen für Nearshoring, da dieses Modell ihnen Zugang zu hochausgebildeten IT-Fachkräften in räumlicher und kultureller Nähe ermöglicht.

  • Sechs stille Killer des Cloud-Backups

    Cloud-Backups erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie auf den ersten Blick eine äußerst einfache und praktische Maßnahme zu Schutz von Daten und Anwendungen sind. Andy Fernandez, Director of Product Management bei Hycu, nennt in der Folge sechs "stille Killer", welche die Performance von Cloud-Backups still und leise untergraben. Diese werden außerhalb der IT-Teams, die täglich damit zu tun haben, nicht immer erkannt, können aber verheerende Folgen haben, wenn sie ignoriert werden.

  • Datenaufbewahrungsstrategie und SaaS

    Die Einhaltung von Richtlinien zur Datenaufbewahrung sind für Unternehmen unerlässlich, denn sie sorgen dafür, dass wertvolle Informationen sicher gespeichert und Branchenvorschriften - egal wie komplex sie sind - eingehalten werden. Diese Governance-Frameworks legen fest, wie Unternehmen sensible Daten verwalten - von deren Erstellung und aktiven Nutzung bis hin zur Archivierung oder Vernichtung. Heute verlassen sich viele Unternehmen auf SaaS-Anwendungen wie Microsoft 365, Salesforce und Google Workspace. Die Verlagerung von Prozessen und Daten in die Cloud hat jedoch eine gefährliche Lücke in die Zuverlässigkeit der Datenaufbewahrung gerissen, denn die standardmäßigen Aufbewahrungsfunktionen der Drittanbieter entsprechen häufig nicht den Compliance-Anforderungen oder Datenschutzzielen.

  • Lücken der SaaS-Plattformen schließen

    Die zunehmende Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen wie Microsoft 365, Salesforce oder Google Workspace verändert die Anforderungen an das Datenmanagement in Unternehmen grundlegend. Während Cloud-Dienste zentrale Geschäftsprozesse unterstützen, sind standardmäßig bereitgestellte Datenaufbewahrungsfunktionen oft eingeschränkt und können die Einhaltung der Compliance gefährden. Arcserve hat jetzt zusammengefasst, worauf es bei der Sicherung der Daten führender SaaS-Anbieter ankommt.

  • Nicht mehr unterstützte Software managen

    Von Windows bis hin zu industriellen Produktionssystemen: Wie veraltete Software Unternehmen angreifbar macht und welche Strategien jetzt nötig sind Veraltete Software ist weit verbreitet - oft auch dort, wo man es nicht sofort vermuten würde. Beispiele für besonders langlebige Anwendungen sind das SABRE-Flugbuchungssystem oder die IRS-Systeme "Individual Master File" und "Business Master File" für Steuerdaten, die seit den frühen 1960er-Jahren im Einsatz sind. Während solche Anwendungen ihren Zweck bis heute erfüllen, existiert daneben eine Vielzahl alter Software, die längst zum Sicherheitsrisiko geworden ist.

  • Wie sich Teamarbeit im KI-Zeitalter verändert

    Liefertermine wackeln, Teams arbeiten unter Dauerlast, Know-how verschwindet in der Rente: In vielen Industrieunternehmen gehört der Ausnahmezustand zum Betriebsalltag. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit in Produktion, Qualitätskontrolle und Wartung immer schneller, präziser und vernetzter werden. Wie das KI-gestützt gelingen kann, zeigt der Softwarehersteller Augmentir an sechs konkreten Praxisbeispielen.

  • Vom Workaround zum Schatten-Account

    Um Aufgaben im Arbeitsalltag schneller und effektiver zu erfüllen, ist die Suche nach Abkürzungen Gang und Gebe. In Kombination mit dem technologischen Fortschritt erreicht die Effizienz menschlicher Arbeit so immer neue Höhen und das bringt Unternehmen unwissentlich in eine Zwickmühle: Die zwischen Sicherheit und Produktivität. Wenn ein Mitarbeiter einen Weg findet, seine Arbeit schneller oder besser zu erledigen, die Bearbeitung von Zugriffsanfragen durch die IT-Abteilung aber zu lange dauert oder zu kompliziert ist, dann finden Mitarbeiter oftmals "kreative" Lösungen, um trotzdem weiterarbeiten zu können. Diese "Workarounds" entstehen selten aus böser Absicht. Allerdings stellen sie gravierende Sicherheitslücken dar, denen sich viele Beschäftigte und Führungskräfte nicht bewusst sind.

  • KI in der Cloud sicher nutzen

    Keine Technologie hat die menschliche Arbeit so schnell und weitreichend verändert wie Künstliche Intelligenz. Dabei gibt es bei der Integration in Unternehmensprozesse derzeit keine Tür, die man KI-basierter Technologie nicht aufhält. Mit einer wachsenden Anzahl von KI-Agenten, LLMs und KI-basierter Software gibt es für jedes Problem einen Anwendungsfall. Die Cloud ist mit ihrer immensen Rechenleistung und Skalierbarkeit ein Motor dieser Veränderung und Grundlage für die KI-Bereitstellung.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen