Nur ausgewählte Informationen offenlegen


IBM Research stellt Cloud-basierte Datenschutz-Technologie vor
"Identity Mixer" steht ab Frühjahr 2015 für Beta-Tests in der "IBM Bluemix Cloud" bereit

(13.02.15) - Wissenschaftler von IBM Research kündigten die Cloud Computing-Version ihrer Identity-Mixer-Verschlüsselungstechnologie an. Mit der Technologie können Benutzer ihre persönlichen Daten wie Geburtsdatum oder Kreditkarteninformationen bei web-basierten und mobilen Transaktionen besser schützen. Mittels ausgeklügelter kryptographischer Algorithmen ermöglicht die Technologie die datenschutzfreundliche Authentisierung gegenüber Online-Dienstleistern – ohne dass der Benutzer dabei unnötig viele Informationen offenlegen muss.

Gemäß comScore verbringt eine Person durchschnittlich rund 25 Stunden pro Monat im Internet. Während dieser Zeit nutzt sie Dutzende verschiedener Seiten und Dienste wie Online-Banking, E-Shopping oder soziale Netzwerke. Für nahezu alle diese Dienstleistungen muss jeweils ein persönliches Profil mit Benutzernamen und Passwort oder – falls stärkerer Schutz erwünscht ist – mit kryptografischen Zertifikaten erstellt werden. Obwohl diese Werkzeuge einen ausreichenden Schutz für viele Anwendungen bieten, gewähren sie typischerweise keinen Schutz für die Privatsphäre des Benutzers.

Nutzer geben häufig ihre persönlichen Daten wie Geburtsdatum, Kreditkartendaten oder Postanschrift gegenüber den Dienstleistern preis, obwohl diese Informationen für die Erbringung der angefragten Leistung nicht erforderlich wären. "Der Identity Mixer ermöglicht es dem Benutzer genau auszuwählen, welche Daten er mit wem teilen möchte", erklärt Christina Peters, Chief Privacy Officer bei IBM. "Auch für Online-Serviceanbieter bietet die Technologie Vorteile: Sie können ihr Risikoprofil verbessern und das Vertrauen der Kunden stärken. Mit der Cloud-Version der Technologie ist sie zudem für Entwickler einfacher in eine Anwendung integrierbar.”

Entwickelt wurde die IBM Identity-Mixer-Technologie (idemix) von Wissenschaftlern am IBM-Forschungszentrum in Rüschlikon bei Zürich. Identity Mixer ist ein kryptographischer Algorithmus, der es dem Benutzer erlaubt, gegenüber einem Onlinedienst jeweils nur ausgewählte Informationen offenzulegen. Ermöglicht wird dies durch die Verschlüsselung und Zertifizierung von einzelnen, so genannten Identitätsattributen wie beispielsweise dem Alter oder der Nationalität des Nutzers. Die Technologie verwendet dazu so genannte attributbasierte Zertifikate (attribute-based credentials), die von einer vertrauenswürdigen Institution wie etwa einer Behörde, ausgestellt werden. Ein besonderes Merkmal hierbei ist, dass der Herausgeber der Zertifikate nicht erfährt, wie und wo diese anschliessend genutzt werden.

Dank der Zertifikate ist der Nutzer in der Lage, selektiv nur die wirklich benötigten Eigenschaften und Angaben nachzuweisen, ohne dabei seine eigene Identität vollständig zu offenbaren. Ein Anwendungsfall wäre zum Beispiel ein Video-Streaming-Portal (Demo: https://idemixdemo.mybluemix.net/), das Filme mit Alters- und Regionsbeschränkung anbietet: Für den Zugriff auf ein FSK12-Video muss ein Nutzer üblicherweise durch Eingabe des Geburtsdatums und der Adresse beweisen, dass er über der ausgewiesenen Altersgrenze liegt. Gegebenenfalls muss er auch den Nachweis erbringen, dass er in einem bestimmten Land wohnt.

Dank des Identity Mixer kann ein Benutzer nun einfach und sicher nachweisen, dass er diese Vorgaben erfüllt, ohne sein genaues Alter oder seinen Wohnort offenzulegen. Der Anbieter erhält nur die Information, dass der Nutzer den Film anschauen darf.

Gleiches gilt für Kreditkarteninformationen: Hier würde der Video-Streaming-Service nur erfahren, dass eine angegebene Kreditkarte gültig ist und er die Zahlung akzeptieren kann. Die Kreditkartennummer und das Ablaufdatum würden nicht preisgegeben werden. Somit bleiben die persönlichen Daten eines Nutzers geschützt und die Privatsphäre gewahrt, selbst wenn der Dienstleister zu einem späteren Zeitpunkt Opfer eines Hackerangriffs werden sollte.

Einfache Anwendbarkeit für Entwickler
"Der Identity Mixer basiert auf über einem Jahrzehnt Forschung”, sagt Dr. Jan Camenisch, leitender Kryptographie- und Datenschutzforscher bei IBM Research – Zürich und IEEE Fellow. "Wir haben die Technologie entwickelt, um das Konzept der minimalen Preisgabe von identitätsbezogenen Daten zu verwirklichen. Jetzt steht sie für Transaktionen mit dem Computer auch für Mobilgeräte zur Verfügung."

Die IBM Identity-Mixer-Technologie war bisher als Quellcode frei zum Download erhältlich. Ihre Funktionsfähigkeit auf Smart Cards wurde erfolgreich in zwei Pilotprojekten im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes ABC4Trust demonstriert. Die Technologie wird Entwicklern ab Frühjahr 2015 für Beta-Tests auf der IBM Development Cloud-Plattform Bluemix zur Verfügung stehen. Über die offene PaaS-Umgebung (PaaS: Platform-as-a-Service) können Unternehmen und Entwickler auf Services von IBM und Geschäftspartnern zugreifen, um Cloud-basierte Anwendungen und Apps zu entwickeln. Der IBM Identity Mixer wird als einfach zu integrierender Baustein in Form eines Cloud-Services angeboten. Über Auswahlmenüs können Entwickler die Daten festlegen, die geschützt werden sollen. Bluemix liefert den Code, der dann in eine Anwendung eingefügt werden kann. (IBM: ra)

IBM: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Applikationen / Lösungen

  • Cloud-native Agilität & private Infrastruktur

    Confluent hat "Confluent Private Cloud" vorgestellt. Die Lösung bietet eine einfache Möglichkeit, Streaming-Daten in privaten Infrastrukturen bereitzustellen, zu verwalten und abzusichern. Confluent Private Cloud löst die Herausforderung, Apache Kafka in stark regulierten Branchen lokal zu skalieren, indem die fortschrittlichen Cloud-nativen Funktionen von Confluent direkt hinter der Firewall bereitgestellt werden. Confluent Private Cloud ist ab sofort allgemein verfügbar. Die Lösung unterstützt Unternehmen dabei, schneller zu skalieren, sich zügig anzupassen und Entscheidungen auf Basis von Echtzeitdaten zu treffen, um dem Wettbewerb einen Schritt vorauszubleiben.

  • Qlik revolutioniert Prognosen

    Qlik, Anbieterin für Datenintegration, Datenqualität, Analysen und künstliche Intelligenz (KI), stellt die neue Multivariate Zeitreihenanalyse (MVTS) in Qlik Predict sowie die WriteTable-Funktion für Qlik Cloud vor. Unternehmen profitieren ab sofort von KI-gestützten Prognosen, die operative Prozesse direkt und transparent steuern. Die MVTS-Funktion wurde erstmals auf der Qlik Connect im Mai 2025 präsentiert und ist jetzt allgemein verfügbar.

  • Compliance und Datensicherheit

    Commvault führt Konversation als neue Schnittstelle ein, um die Cyberresilienz von Unternehmen zu verwalten. Möglich macht dies ein Model-Context-Protocol (MCP)-Server von Commvault. Dieser schlägt eine richtliniengesteuerte Brücke zwischen internen Systemen und den beliebten KI-Assistenten wie ChatGPT Enterprise von OpenAI und Claude von Anthropic.

  • Druck in der Finanzanalyse lösen

    Azul und ActiveViam arbeiten zusammen, um Kosten von Cloud-basierten Finanzanalysen zu optimieren. Die Lösung kombiniert die leistungsstarke Java-Plattform Platform Prime von Azul mit der Atoti-Plattform von ActiveViam, um Finanzunternehmen schnellere und flexiblere In-Memory-Analysen zu bieten, die sich dynamisch an den Bedarf anpassen lassen. Dadurch werden Cloud-Kosten gesenkt, Erkenntnisse schneller gewonnen und die Reaktionsfähigkeit auf Echtzeit-Marktbedingungen verbessert.

  • Digitale Fax-Lösung für "SAP Cloud Solutions"

    Retarus, Anbieterin von Cloud-basierten Lösungen für sichere Business-Kommunikation, bringt mit dem neuen "Cloud Fax Connector for SAP Solutions" eine vollständig gemanagte Cloud-Fax-Integration in den Online-Marktplatz SAP Store für SAP- und Partnerangebote. Die API lässt sich nahtlos via SAP BTP in Geschäftsprozesse integrieren und adressiert Unternehmen, die ihre bestehende Fax-Infrastruktur im Zuge der Migration auf SAP S/4HANA Cloud digitalisieren und automatisieren wollen.

  • Einheitliche Oberfläche für den KI-Betrieb

    KI-Agenten sind für Unternehmen weltweit die größte Chance und zugleich die größte Bedrohung. Rubrik bringt die neue "Rubrik Agent Cloud" auf den Markt. Sie beschleunigt die Integration von KI-Agenten in Unternehmen und minimiert gleichzeitig die Risiken von KI-Implementierungen.

  • Aus Big Data-Analysen Vorhersagen generieren

    Doxee, Anbieterin von Customer Communications Management (CCM)- und CXM-Lösungen, hat ihre neue Plattform auf den Markt gebracht. Mit der Doxee-Plattform können Unternehmen von einer zentralen Stelle aus einheitlich die gesamte Kommunikation mit ihren Kunden erstellen, verbreiten und managen sowie selbst konfigurieren, wie sie ihre Kundenkommunikationsprozesse, -inhalte und -daten interaktiv, personalisiert und automatisiert gestalten.

  • Einheitliche SaaS-Plattform

    Veeam Software gab die Verfügbarkeit von "Veeam Data Cloud" (VDC) für Managed Service Provider (MSP) im Rahmen des Veeam Cloud & Service Provider (VCSP)-Programms bekannt. Die Veeam Data Cloud wurde entwickelt, um Drittanbieter zu unterstützen, und bietet zukunftssichere Datensicherung sowie Resilienz über eine sichere, skalierbare SaaS-Plattform für ihre Kunden in verschiedenen Umgebungen.

  • Souveräne Daten- und KI-Plattform

    Cloudera gab ihre Launch-Partnerschaft für die neue Amazon Web Services (AWS) European Sovereign Cloud bekannt. Mit einer eigens für die "AWS European Sovereign Cloud" entwickelten, robusten und souveränen Daten- und KI-Plattform bietet Cloudera eine umfassende Lösung. Diese ist auf ein Höchstmaß an Datenkontrolle, Governance und regulatorische Compliance ausgerichtet.

  • "SailPoint Identity Security Cloud"

    SailPoint kündigte eine Reihe von leistungsstarken Erweiterungen an, die die Bandbreite und Tiefe der "SailPoint Identity Security Cloud" weiter ausbauen. Dazu gehören neue Funktionen für SailPoint Non-Employee Risk Management und Machine Identity Security sowie Deep Connectivity-Updates. Im Mittelpunkt der Erweiterungen steht die "SailPoint Identity Security Cloud", die alle Arten von Identitäten in Unternehmen abdeckt - Mitarbeiter, Nicht-Mitarbeiter, Maschinen und Agenten - und präzise Lifecycle-Kontrollen mit intelligenter Automatisierung kombiniert, um kritische Lücken zu schließen. So entsteht eine adaptive Identität, die sich mit den Unternehmensanforderungen weiterentwickelt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen