Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Herausforderung: Das Weitverkehrsnetzwerk


Unified Communications as a Service braucht Software-Defined WANs
Bei UCaaS nutzen Unternehmen Unified-Communications-Dienste, die über eine Cloud bereitgestellt werden


Von Zeus Kerravala, ZK Research

Seit rund 20 Jahren gibt es Unified Communications (UC). Doch die Nachfrage nach UC-Lösungen erreichte nie das prognostizierte Niveau, das hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Der Grund für diesen Umschwung ist UC as a Service. Bei UCaaS nutzen Unternehmen Unified-Communications-Dienste, die über eine Cloud bereitgestellt werden. Zu den Vorteilen zählen kürzere Implementierungszeiten und geringere Investitionskosten. Unterschätzt wird jedoch ein weiterer Vorzug: UC as a Service stärkt die Innovationskraft von Unternehmen. Wenn die eigene IT-Abteilung neue UC-Funktionen bereitstellen muss, dauert das oft Monate. Mit UCaaS sind aber solche Erweiterungen dagegen sofort verfügbar. Ein Beispiel sind Funktionen, mit denen Arbeitsgruppen die Zusammenarbeit optimieren können, Stichwort "Collaboration".

Zu den kritischen Faktoren bei UCaaS zählt das Wide Area Network (WAN). Unified Communications stellt hohe Ansprüche an das Netzwerk. Gefordert sind beispielsweise niedrige Latenzzeiten und Paketverlustraten, damit bei der Sprach- und Video-Kommunikation die Qualität "stimmt". Hier kommt Software-Defined WAN (SD-WAN) ins Spiel. SD-Wan ist eine exzellente Alternative zu konventionellen Netzwerken, um UCaaS-Anwendungen bereitzustellen. Das gilt im Übrigen für alle Cloud-Anwendungen. Daher ist SD-WAN vor allem für Unternehmen interessant, die auf eine "Cloud-First"-Strategie setzen.

In der Vergangenheit, um die beste Sprachqualität und Video zu bieten, haben sich Unternehmen auf teure MPLS-Verbindungen verlassen. Diese funktionieren meistens und man kann sogar zu einer Backup-Leitung wechseln, wenn sie zu einem Ausfall kommen. Aber wie kompensiert man Überlastung? Oder, wenn es Paketverlust als Netzwerkproblem gibt? In diesem Fall wird eine "Legacy" MPLS Verbindung nicht helfen.

Das Problem ist nicht neu. Teilweise blockieren Network Admins bewusst eine MPLS-WAN-Schnittstelle und erzwingen so die Umstellung auf die Backup-Leitung. In gewissem Sinne führt man eine eigene Form der manuellen Pfadauswahl und -optimierung durch. Obwohl es nicht ideal ist, tut es dem Geschäft nicht weh, da viele Netzwerkanwendungen nicht geschäftskritisch sind. UCaaS ist aber sicherlich geschäftskritisch und Organisationen können es sich einfach nicht leisten, eine suboptimale Leistung zu erzielen.

Auf der Überholspur durch das WAN
Anders ist die Lage bei einem Software-Defined WAN. Es ermittelt permanent den optimalen Netzwerkpfad für eine Applikation den mit SD-WAN, sucht man ständig nach dem bestmöglichen Weg, um Real-Time-Kommunikation zu steuern. Ein Nutzer führt einen VoIP-Anruf durch und das SD-WAN priorisiert automatisch den Datenverkehr über die Leitungen, um die bestmögliche Anrufqualität sicherzustellen. Der Nutzer profitiert davon in Form einer optimalen Sprachqualität.

Auch das Argument, ein MPLS-Netz sei sicherer als ein SD-WAN ist nicht haltbar. Mittlerweile verfügen die meisten SD-WANs über IT-Sicherheitsfunktionen wie Next-Generation-Firewalls und VPNs. Dadurch können Unternehmen direkt auf Cloud Computing-Dienste zugreifen – ohne Sicherheitsrisiken und, das erfordert keine komplexe Netzwerkarchitektur. So können Niederlassungen mithilfe von UCaaS-Applikationen direkt miteinander kommunizieren. Das erfolgt über dynamische VPN-Tunnel.

Zum Abschluss noch ein Blick auf den Aspekt Kosten: Sie liegen bei einem Software-Defined WAN erheblich niedriger. Nach Angaben von Service-Providern, deren Kunden auf ein SD-WAN umgestellt haben, liegt die Ersparnis bei bis zu 40 Prozent an. Doch mindestens ebenso wichtig wie die Kosten sind für Nutzer weitere Vorteile. Dazu zählen die dynamische Wahl des optimalen Netzwerkpfades und Fail-over-Zeiten von weniger als einer Sekunde. Solche Funktionen stellen sicher, dass den Nutzer UCaaS-Dienste jederzeit in der bestmöglichen Qualität zur Verfügung stehen.

Fazit: UC ja – aber mit einem SD-WAN
Unternehmen jeder Größe sollten prüfen, ob UC-Anwendungen aus der Cloud für sie in Betracht kommen. In vielen Fällen werden sie zum dem Schluss kommen, dass solche Lösungen ihren Mitarbeitern dabei helfen, besser und effizienter zusammenzuarbeiten. Doch parallel dazu ist es ratsam, das unternehmensweite Weitverkehrsnetz einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Denn in vielen Fällen ist ein SD-WAN die bessere Wahl, um Mitarbeitern mit Unified-Communications-Anwendungen aus einem Cloud-Rechenzentrum zu versorgen.

Der Autor: Zeus Kerravala ist Gründer und Principal Analyst des Beratungshauses ZK Research. Es stellt Kunden taktische und strategische Analysen und Beratungsleistungen zur Verfügung. Zur Zielgruppe von ZK Research zählen IT- und Netzwerkmanager sowie Anbieter von Hard- und Software sowie von IT-Services. Zudem spricht ZK Research Investoren an, die sich an IT-Unternehmen beteiligen möchten.
(ZK Research: ra)

eingetragen: 15.09.18
Newsletterlauf: 02.10.18


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Sicher: Hybrid-Cloud mit Netzwerksichtbarkeit

    Helmut Scheruebl, Senior Sales Engineer bei Gigamon weiß: Die Vorteile einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur haben ihren Preis und der heißt Komplexität. Eine solche IT-Landschaft ist die perfekte Möglichkeit für cyberkriminelle Hinterhalte. Dagegen gibt es eine Lösung: vollständige Sichtbarkeit auf den gesamten Datenverkehr. 82 Prozent der IT-Entscheider haben laut einer globalen Umfrage von Cisco in ihrem Unternehmen eine Hybrid-Cloud-Umgebung aufgebaut.

  • Vorbehalte keine Seltenheit

    ERP-Systeme sind der Booster für effiziente Geschäftsprozesse und die Produktivität von Unternehmen. Mit den steigenden Anforderungen an Produktivität, Effizienz und Budgetkalkulation sind ERP-Systeme auf dem wettbewerbsintensiven Markt allerdings auch auf Innovationen angewiesen.

  • Sicherheit und Compliance gewährleisten

    Die voranschreitende Digitalisierung hat eine neue Ära für Unternehmen und Institutionen in den verschiedensten Bereichen eingeläutet, in der die nahtlose Integration von hybriden Cloud-Umgebungen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg ist.

  • Ist der Cloud-Traum schon ausgeträumt?

    Hypes und kurzfristig in den Himmel gelobte Trends sind in der IT-Welt nun wirklich nichts Neues. Dennoch sticht das Thema Cloud dabei so stark heraus, dass es vermutlich nur von dem neuen Heilsbringer KI noch übertroffen wird.

  • KI-Boom bringt Datenschutzbedenken mit sich

    Generative künstliche Intelligenz (KI) hat bereits zu radikalen Veränderungen geführt - und dies war erst der Anfang. In Zukunft sollten IT-Führungskräfte insbesondere die Chancen und Herausforderungen priorisieren, die durch generative KI entstehen - angefangen bei der Art und Weise, wie wir arbeiten, bis hin zur Bewertung von Talenten und der Interaktion mit Kunden.

  • Cloud-Gefahren & Maßnahmen zur Risikominderung

    Unternehmen nutzen heute verstärkt Multi-Cloud-Modelle. Damit steigt zum einen die Komplexität des Cloud-Managements. Zum anderen erhöhen sich aber auch die Anforderungen an die Sicherheit. CyberArk nennt vier typische Cloud-Risiken und zeigt, mit welchen Maßnahmen Unternehmen potenzielle Lücken und Schwachstellen beseitigen können.

  • Nutzung einer Cloud-Monetarisierungsplattform

    Mit dem Wechsel von der Cloud Solution Provider (CSP)-Plattform zum New Commerce Experience (NCE)-Modell ändert Microsoft das Verfahren für das Geschäft mit Service-Provider-Partnern. Die Umstellung beinhaltet Änderungen bei der Lizenzierung und führt eine einheitliche Abrechnungsplattform für Microsoft 365, Dynamics 365, Windows 365, Copilot und Power Platform ein.

  • Cloud-Services: Was es zu beachten gilt

    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud Migration. Heißt konkret: In der Regel meint das den Weg vom lokalen Serverraum zum Rechenzentrum beziehungsweise Cloud-Anbieter.

  • Potential von WaaS zu entfalten

    Die Arbeitswelt entwickelt sich rasant weiter und hybride Arbeitsmodelle sind längst die Norm. In dieser dynamischen Landschaft ist die Art und Weise entscheidend, wie Mitarbeitende das Gerätemanagement ihres Arbeitgebers wahrnehmen.

  • Proaktive Ansätze senken Kosten

    Unternehmen setzen auf die Cloud, um ihren IT-Betrieb flexibler, effizienter und sicherer zu gestalten - dies wird auch 2024 so bleiben. Einige Unternehmen, die sich mit der Migration beeilt haben, wurden jedoch enttäuscht und stellen nun zukünftige Cloud-Investitionen in Frage.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen