Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Keine klare Marschrichtung ohne Planung


Studie: 49 Prozent der Unternehmen erreichen Transformationsziele nicht
Untersuchung zeigt, dass Unternehmen die Schwerpunkte bei künftigen Transformationsprojekten teilweise anders setzen würden



Das auf die digitale Transformation spezialisierte Unternehmen Natuvion hat in einer Studie die Ziele und Erfolgsfaktoren einer digitalen Transformation von Kernsystemen bei mittelständischen und großen Unternehmen untersucht. Die Ergebnisse legen eine große Kluft zwischen den angestrebten Zielen und den tatsächlichen Erfolgen der Transformationen offen. Knapp die Hälfte der von Natuvion befragten Unternehmen, davon 50 Prozent aus den Kernindustrien Automotive, Life-Science und Energieversorgung, bestätigen, dass sie ihre Transformationsziele nicht vollständig erreicht haben, obwohl die Projekte aufgrund wichtiger Zielsetzungen durchgeführt wurden: Knapp 65 Prozent der Befragten wollten die Qualität und Prozesssicherheit steigern, über 57 Prozent hatten eine verbesserte Zukunftssicherheit zum Ziel.
"Die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei digitalen Umzügen ist auffällig. Längst nicht jede Transformation führte schlussendlich zu dem Ergebnis, das sich die Unternehmen vorgenommen hatten. Oft verzögern sich die Projekte enorm oder die Kosten explodieren. Manche Transformationsprojekte müssen sogar gestoppt oder im schlimmsten Fall rückabgewickelt werden. Damit verlieren Unternehmen nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch einen Teil ihrer Investitionen. Sie pokern auch mit ihrer Zukunftsfähigkeit, was in disruptiven Märkten fatale Folgen haben kann", erklärt Patric Dahse, Gründer und Geschäftsführer von Natuvion.

Über 30 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass im Transformationsprozess keine Analysen durchgeführt wurden und dass fast ebenso viele auf die Prüfung der Datenqualität verzichtet haben. Dies könnte ein Grund für die teilweise nicht vollständig erreichten Ziele der Transformation sein. Zudem könnte das fehlende Know-how im eigenen Unternehmen zu den unbefriedigenden Ergebnissen beitragen. In diesem Zusammenhang gaben über 35 Prozent der Unternehmen an, dass sie die Wissenslücken erst im Laufe der Transformation entdeckt haben. Dennoch haben mehr als 52 Prozent der Befragten als organisatorische Maßnahme den Aufbau von mehr Kompetenz im Fokus. Eine Reaktion darauf ist, dass über 32 Prozent der Unternehmen zukünftig früher externe Berater hinzuziehen würden.

Vorbereitung ist entscheidend
Die Untersuchung zeigt, dass Unternehmen die Schwerpunkte bei künftigen Transformationsprojekten teilweise anders setzen würden. Fast 44 Prozent würden sich mit den gemachten Erfahrungen bei einer erneuten Transformation erst mit den wichtigsten Prozessen befassen, die nach der Migration laufen müssen. Das deutet darauf hin, dass sich Unternehmen in der Vergangenheit bei ihren Transformationen auf zu viele Aspekte gleichzeitig konzentriert haben, oder die Prioritäten teilweise falsch gesetzt haben. Ein weiterer Aspekt lässt vermuten, dass Unternehmen die Transformation in Art und Aufwand unterschätzen. Knapp 40 Prozent der Befragten würden sich grundsätzlich früher mit der Thematik befassen und knapp 33 Prozent die Unterstützung durch wesentliche Entscheider und Beeinflusser sicherstellen.

Mit Hilfe von Vorprojekten kann eine detaillierte Ist-Analyse erstellt werden, auch um die konkreten Ziele und das Transformationsszenario daraus abzuleiten. Zudem lassen sich frühzeitig die potenziellen Wege und Möglichkeiten der Transformation ergründen, das Ziel genau definieren, die Optimierung von Datenbeständen und Prozessen festlegen und die Reihenfolge für die nötigen Schritte vor, während und nach der eigentlichen Transformation definieren.

Vorprojekte dienen aber auch dazu, Risiken abzuwägen, beispielsweise die Dauer von Betriebsunterbrechungen. 16 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, derart kritische Systeme – etwa im Online-Handel oder im internationalen Business – zu betreiben, dass keinerlei Betriebsunterbrechung stattfinden darf. 62 Prozent gestehen einer potenziellen Betriebsunterbrechung nicht mehr als wenige Stunden, einen Arbeitstag oder ein Wochenende zu.

Die stetige Anforderung, dass Kernsysteme rund um die Uhr laufen müssen, erhöht den Druck auf die Entscheidung, welches Transformationsszenario (Brownfield, Greenfield oder Selective Data Transition) das optimale ist. Dies bestätigt die Studie eindrucksvoll. Bei der Frage, was passiert wäre, wenn die Unternehmen bei ihrer Transformation einen anderen Weg beschritten hätten, nennen über 45 Prozent höhere Kosten sowie schwere Prozessanpassungen und über 41 Prozent die Inkompatibilität zu neuen Systemen.

100% Greenfield- und Brownfield-Migration haben weitgehend ausgedient
In der Studie kommt auch klar zum Ausdruck, dass die klassischen Transformationsmethoden wie Greenfield oder Brownfield, zunehmend an Bedeutung verlieren. "Eindimensionale Migrationsmethoden werden nur noch selten streng nach Definition umgesetzt. In der Planung der Transformation wird meist klar, dass eine Mischform aus unterschiedlichen Methoden die sinnvolle und erfolgversprechende Vorgehensweise darstellt", erklärt Patric Dahse weiter. Immerhin, bereits rund 50 Prozent der befragten mittelständischen und großen Unternehmen geben an, eine Selective Data Transition anzustreben und nur vereinzelt den eindimensionalen Pfad von Greenfield (alle Daten und Prozesse werden komplett neu strukturiert) und Brownfield (alle Daten und Prozesse werden komplett beibehalten) zu folgen. Für eine reine Greenfield Transformation entscheiden sich lediglich 21 Prozent und für rein Brownfield 29 Prozent.

Über die Studie
Für die großangelegte Untersuchung wurden insgesamt 201 Entscheider mittelständischer und großer Unternehmen befragt, die entweder bereits ein Transformationsprojekt abgeschlossen hatten oder sich in der Durchführung befanden. Aus den Antworten wurden Erkenntnisse gewonnen, um digitale Transformationen gezielt zu unterstützen.
(Natuvion: ra)

eingetragen: 13.09.22
Newsletterlauf: 03.11.22

Natuvion: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Herausforderung im Datenmanagement

    Informatica veröffentlicht ihre jährlich erscheinende Studie "CDO Insights 2025": 600 Datenverantwortliche aus weltweit agierenden Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Umsatz verraten ihre Einschätzungen zu den Erfolgen und Misserfolgen bei der Einführung generativer KI und der Erstellung vertrauenswürdiger, hochwertiger Daten.

  • KI als Schlüssel zu mehr Erfolg

    Laut der neuen Umfrage "AI at Workplace Report" von Freshworks wünschen sich 92 Prozent der Arbeitnehmer weltweit, zumindest einen Teil ihrer täglichen Aufgaben an künstliche Intelligenz (KI) abzugeben. In Deutschland zeigt sich ein ähnlicher Trend: 42 Prozent der Arbeitnehmer würden ihre aktuelle Stelle gegen einen Arbeitsplatz tauschen, an dem KI effektiver eingesetzt wird.

  • Von der Multi- zur Polycloud

    Im Geschäft mit hybriden Cloud-Lösungen verlieren die großen globalen Systemintegratoren vermehrt Kunden an mittelständische Anbieter. Diese können wegen der geringeren Gemeinkosten wettbewerbsfähigere Preise anbieten und sind bei der Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen agiler. Darüber hinaus haben sie gelernt, schneller innovative technologische Lösungen für individuelle Kundenprobleme zu erstellen.

  • KI ist in ihrem Kern datengetrieben

    Durch den Boom Künstlicher Intelligenz verändert sich das Anforderungsprofil von Datenbanken in einer nie zuvor erlebten Geschwindigkeit. 2025 kommt eine Reihe neuer Herausforderungen dazu. Couchbase erklärt die wichtigsten Datenbank-Trends für dieses Jahr.

  • Besseres Verständnis von KI

    Laut dem neuen "AI Workplace Report" von Freshworks, Anbieterin von Unternehmenssoftware, würden fast 42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer ihren derzeitigen Arbeitsplatz gegen eine Stelle tauschen, an der KI effektiver eingesetzt wird. 30 Prozent der deutschen Arbeitnehmer geben an, dass sie durch die Nutzung von KI bereits eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung erhalten haben.

  • Unit4: ERP-Prognosen für 2025

    Um KI-Support gab es dieses Jahr viel Aufruhr. Wir müssen jedoch genau beobachten, wie diese Technologie im kommenden Jahr umgesetzt wird. Erst dann wissen wir, ob der Hype berechtigt war oder nicht. Kleine gesichtslose Applets gibt es schon seit Längerem, bei denen APIs die Workflows automatisieren. Mich würde interessieren, inwiefern sich der KI-Support von diesem Prinzip unterscheidet.

  • Rechenzentren haben eine zentrale Bedeutung

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, hat die Ergebnisse einer neuen Studie über nachhaltigere Rechenzentren vorgestellt. Der Bericht von Atlantic Ventures "Improving Sustainability in Data Centers 2024" fördert das Potenzial zu Tage, das moderne Rechenzentrumsarchitekturen, einschließlich Hybrid-Cloud- und hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI), für die EMEA-Region bereithalten, um den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

  • Absicherung mit einer Berufshaftpflicht

    IT-Dienstleister zeichnen sich insgesamt durch ein hohes Risikobewusstsein aus - das zeigt die diesjährige IT-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox. Insbesondere kleine IT-Dienstleister mit 20 bis 99 Mitarbeitenden sind im Vergleich zu größeren Unternehmen stark für potenzielle Schäden durch Programmierfehler (76 Prozent) sensibilisiert.

  • Sichere Cloud bringt Vertrauen der Kunden

    A1 Digital, Expertin für Digitalisierung, präsentiert gemeinsam mit Foundry, Teil der IDG (International Data Group), die Ergebnisse einer Studie zur Sovereign Cloud. Eine erste Bilanz zeigt, dass nur rund ein Fünftel eine Sovereign Cloud aktiv nutzen.

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen