Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Digitale Transformation und Thema Cloud


Globale Studie: Technologiekompetenz ist Wachstumstreiber für Unternehmen
Führungskräfte in Deutschland schätzen das eigene technische Know-how geringer ein als Entscheider in anderen Ländern


Unternehmen, die Technologie strategisch zur Erreichung ihrer Geschäftsziele einsetzen, haben eine positive Wachstumsprognose für dieses Jahr. Das geht aus einer globalen Studie der Technologieberatung ThoughtWorks unter 969 Entscheidern auf C-Level hervor. Technikaffine Unternehmen verfolgen ehrgeizige Ziele im Hinblick auf Kundengewinnung und Steigerung der Profitabilität. Im Ländervergleich liegen Entscheider in Deutschland jedoch weit hinten, was das Vertrauen sowohl in die eigene Technologiekompetenz (*) als auch in die des Unternehmens angeht.

Auf globaler Ebene geben vier von fünf (82 Prozent) der Befragten, die dem eigenen Unternehmen eine ausgeprägte Technologiekompetenz zuschreiben, an, dass sie für das Jahr 2021 mit Wachstum rechnen. Dieser Anteil sinkt auf 50 Prozent bei Unternehmen, deren technisches Know-how geringer ist.

Die technologieaffinen Unternehmen sind auch diejenigen, die in den nächsten sechs Monaten ihr Geschäft stärker ausbauen wollen. Im Vergleich zur Gruppe der Unternehmen mit geringer Technologiekompetenz planen sie häufiger, neue Services einzuführen (36 Prozent versus 25 Prozent), in die Mitarbeitergewinnung zu investieren (46 Prozent versus 34 Prozent) und in neue Märkte zu expandieren (36 Prozent versus 30 Prozent).

Deutschlands Entscheider mit niedrigster Technologiekompetenz
Im Ländervergleich fällt auf, dass nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland (53 Prozent) der Ansicht ist, dass ihr Unternehmen Technologie optimal einsetzt, um das Geschäft auszubauen, effiziente Systeme zu betreiben und die besten Talente zu gewinnen. Dies ist einer der niedrigsten Werte in der Studie; nur Singapur liegt mit 51 Prozent noch darunter. China hat mit 83 Prozent die positivste Selbsteinschätzung von der Technologiekompetenz des eigenen Unternehmens, gefolgt von UK mit 76 Prozent und den USA mit 75 Prozent.

Laut Studie haben insgesamt knapp drei Viertel der Unternehmen, die für 2021 Wachstum erwarten, Entscheider mit hoher Technologiekompetenz; bei Unternehmen, die nicht wachsen werden, sind dies nur 42 Prozent. Deutsche Manager sehen bei sich selbst noch Nachholbedarf in punkto Technologiekompetenz. Während etwa in den USA 82 Prozent der Befragten ihre eigene Technologiekompetenz als sehr hoch einschätzen (76 Prozent in UK, insgesamt 65 Prozent), bildet Deutschland mit 47 Prozent das Schlusslicht (gemeinsam mit Finnland).

Im Hinblick auf das für 2021 erwartete Wachstum sind die Entscheider in Deutschland ebenfalls weniger zuversichtlich. 63 Prozent der Befragten erwarten Wachstum, im Vergleich zu 71 Prozent insgesamt; am optimistischsten sind die US-Unternehmen mit 89 Prozent.

Technologie ist Erfolgsfaktor für Kundengewinnung und Effizienz
Knapp die Hälfte der Befragten gibt als Top-Geschäftsziel für dieses Jahr die Effizienzerhöhung an; 46 Prozent wollen neue Kunden gewinnen und 45 Prozent die Profitabilität steigern. 62 Prozent der Entscheider sind der Ansicht, dass Technologie sehr wichtig sei, um eine Effizienzsteigerung zu erreichen; 59 Prozent sehen Technologie als wichtigen Erfolgsfaktor für die Kundengewinnung.

Für deutsche Führungskräfte ist Kostensenkung das vorrangige Ziel (46 Prozent), gefolgt von Effizienzsteigerung (42 Prozent) und Kundengewinnung sowie der Erschließung neuer Märkte (jeweils 41 Prozent). Ein Anstieg der Profitabilität ist nur für 28 Prozent der Befragten das Kernziel. Den größten positiven Einfluss hat die Technologie laut Befragten auf die Kundengewinnung (65 Prozent), gefolgt von Erhöhung der Effizienz (59 Prozent) und Kostensenkung (57 Prozent).

Mangelnde Technologiekompetenz in Schlüsseltechnologien
Über die Hälfte der Befragten sieht digitale Transformation als das Technologiethema mit der größten Bedeutung für das zukünftige Unternehmenswachstum. Weitere Wachstumstreiber mit jeweils knapp 50 Prozent sind Customer Experience und Datenstrategie. Für die Befragten aus Deutschland ist digitale Transformation mit 55 Prozent ebenfalls der Spitzenreiter, dicht gefolgt vom Thema Cloud (54 Prozent); an dritter Stelle liegt Customer Experience (41 Prozent).

Das technische Know-how der Führungskräfte für diese wichtigen Themen ist laut der Studie noch ausbaufähig. Insgesamt haben 44 Prozent der Entscheider gute Kenntnisse im Bereich digitale Transformation; China ist hier mit 52 Prozent der Spitzenreiter, in Deutschland sind es 41 Prozent. Für das Thema Customer Experience sind 45 Prozent mit ihren Skills gut aufgestellt; Deutschland liegt mit 54 Prozent im oberen Drittel. 36 Prozent der Befragten aus Deutschland sind der Ansicht, dass ihre Führungsriege sich mit dem Thema Cloud gut auskennt, was dem Länderdurchschnitt entspricht.

"Die Ergebnisse der Studie sind ein Weckruf für Unternehmen, die die Bedeutung eines strategischen Einsatzes von Technologie für den Unternehmenserfolg unterschätzen", erklärt Dr. Peter Buhrmann, Geschäftsführer von ThoughtWorks in Deutschland. "Es handelt sich dabei keineswegs um ein technisches Problem, das sich durch den Kauf neuer Geräte oder Software beheben ließe. Vielmehr geht es um einen kulturellen Wandel im Unternehmen. Die Pandemie hat uns die Bedeutung der digitalen Transformation noch stärker vor Augen geführt. CEOs von heute müssen sich mit Cloud, Customer Experience und Datenstrategie ebenso gut auskennen wie mit Vertrieb und Marketing."

Methodik
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage von Maru/Blue im Februar 2021, an der 969 Entscheider auf C-Level (CEOs, CIOs und CTOs) aus sieben Branchen in 12 Ländern teilgenommen haben: USA, UK, Deutschland, Italien, Rumänien, Finnland, China, Australien Indien, Brasilien und Singapur. In diesen Ländern ist ThoughtWorks aktiv.

(
* )Definition für "ausgeprägte Technologiekompetenz" ("being fully tech proficient"): Neue Technologien für Geschäfts- und Kundenprozesse optimal nutzen, um das Geschäft auszubauen, effiziente Systeme zu betreiben und die besten Mitarbeiter zu gewinnen.
(ThoughtWorks: ra)

eingetragen: 19.05.21
Newsletterlauf: 30.08.21

ThoughtWorks: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen