Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Zugang zu Logs mit Cloud-Daten


Cyberkriminelle nutzen Cloud Computing-Technologie zur Beschleunigung von Angriffen auf Unternehmen
Trend Micro Research findet Terabytes gestohlener Daten zum Verkauf in Cloud-Logs


Trend Micro hat eine neue Art der Cyberkriminalität identifiziert. Kriminelle nutzen Cloud-Dienste und -Technologien, um Angriffe zu beschleunigen. Unternehmen haben somit weniger Zeit, um einen Datenverlust zu erkennen und darauf zu reagieren. Forscher von Trend Micro fanden Terabytes an internen Geschäftsdaten von Unternehmen sowie Logins für beliebte Anbieter wie Amazon, Google, Twitter, Facebook und PayPal, die im Dark Web zum Verkauf angeboten werden. Die Daten werden durch Zugriff auf die Cloud-Logs verkauft, in denen sie gespeichert sind. Diese Art des Angebots führt dazu, dass eine größere Zahl an gestohlenen Konten monetarisiert werden kann. Zudem verringert sich die Zeitspanne vom ursprünglichen Datendiebstahl bis zu dem Zeitpunkt, an dem gestohlene Informationen gegen ein Unternehmen eingesetzt werden können, von mehreren Wochen auf nur wenige Tage oder Stunden.

"Der neue Markt für den Zugriff auf Cloud-Logs ermöglicht es Cyberkriminellen, gestohlene Informationen schneller und effektiver zu nutzen. Das sind schlechte Nachrichten für die Sicherheitsverantwortlichen von Unternehmen", erklärt Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro. "Diese Entwicklung zeigt, dass auch Angreifer Cloud-Technologien nutzen, um Unternehmen zu kompromittieren. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass auch Firmen, die nur On-Premise-Systeme nutzen, nicht vor Angriffen geschützt sind. Vielmehr müssen alle Unternehmen sicherstellen, dass sie sich wirklich absichern und dass sie über die notwendige Transparenz und Kontrolle verfügen, um schnell auf etwaige Vorfälle reagieren zu können."

Sobald ein Käufer den Zugriff auf Logs mit gestohlenen Daten in der Cloud erworben hat, kann er diese Informationen für einen erneuten Cyberangriff verwenden. Beispielsweise finden sich in diesen Logs häufig Zugangsdaten für das Remote Desktop Protocol (RDP), das einen beliebten Einstiegspunkt für Cyberkriminelle darstellt, die Unternehmen mittels Ransomware erpressen.

Die Speicherung von gestohlenen Datenmengen im Terabyte-Bereich in Cloud-Umgebungen ist für kriminelle Organisationen ähnlich attraktiv wie für legitime Unternehmen: Cloud-Speicher bietet Skalierbarkeit und höhere Geschwindigkeiten. So wird durch größere Rechenleistung und Brandbreite eine Optimierung der Abläufe ermöglicht.

Der Zugang zu diesen Logs mit Cloud-Daten wird oft auf Abonnementbasis für bis zu 1.000 Dollar pro Monat verkauft. Bereits ein einziges Log kann Millionen von Datensätzen umfassen. Für häufiger aktualisierte Datensätze oder das Versprechen relativer Exklusivität werden höhere Preise erzielt.

Durch den einfachen Zugriff auf Daten können Cyberkriminelle die Ausführung von Angriffen rationalisieren und beschleunigen sowie die Zahl ihrer potenziellen Opfer erhöhen. Daran zeigt sich auch die Anpassungsfähigkeit der Cyberkriminalität: Indem sichergestellt wird, dass Bedrohungsakteure, die auf bestimmte Bereiche spezialisiert sind – etwa auf Kryptowährungs-Diebstahl oder E-Commerce-Betrug – schnell und günstig Zugriff auf die von ihnen benötigten Daten erhalten, können diese noch größeren Schaden anrichten.

Der Trend Micro-Bericht warnt davor, dass solche Aktivitäten in Zukunft sogar einen neuen Typen von Cyberkriminellen hervorbringen könnten: Einen Experten im Data Mining, der maschinelles Lernen zur Verbesserung der Vorverarbeitung und Extraktion von Informationen nutzt, um deren Nutzen für die Käufer zu maximieren. Mit der zunehmenden Professionalisierung der Cyberkriminalität wird der allgemeine Trend in Richtung Standardisierung von Dienstleistungen und Preisen auf Untergrundmarktplätzen gehen. (Trend Micro: ra)

eingetragen: 11.12.20
Newsletterlauf: 22.02.21

Trend Micro: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Hintergrund

  • Künstliche Intelligenz das Maß aller Dinge

    Ob in der Fertigung oder im Bau- und Ingenieurwesen - 2024 wird für beide Branchen eine richtungsweisende Zeit mit zahlreichen Herausforderungen und Hürden. Doch das neue Jahr birgt auch vielversprechende Trends, neue Lösungsansätze und innovative Technologien.

  • Nachhaltigkeit kommt in der Cloud an

    "IT doesn't matter" - so lautete die Überschrift eines Artikels des US-amerikanischen Wirtschaftsjournalisten Nicholas Carr im Jahr 2003. Gemeint war: IT sei ein Standardprodukt, das zwar Kosteneinsparungen bringe, aber keine Investition in die strategische Differenzierung sowie die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen ist.

  • Zero Day und Zero Trust sind Themen

    Cloud-Security war das wichtigste Thema der IT-Sicherheit im Jahr 2023, und sie wird auch 2024 zu Recht erhebliche Aufmerksamkeit bekommen. "Doch Cloud-Security ist nur eine Seite der Medaille", gibt Gregor Erismann, CCO der Schweizer Security-Spezialistin Exeon Analytics. zu bedenken.

  • Hohe Nachfrage nach IDP

    Retarus hat drei Trends identifiziert, welche die digitale Geschäftskommunikation 2024 nachhaltig beeinflussen werden. Insbesondere künstliche Intelligenz wird in den kommenden Monaten eine immer wichtigere Rolle spielen und es Unternehmen ermöglichen, effizienter zu arbeiten und ihre Wettbewerbsposition zu stärken.

  • Cloud-Daten-Verschlüsselung 2024

    Wie zu jedem Jahreswechsel orakeln Unternehmen, Wirtschaftsweise und weitere Fachkundige darüber, was sich im neuen Jahr ändern wird. Was sie dabei in der Vergangenheit kaum auf dem Schirm hatten: die sogenannten Black-Swan-Ereignisse, große, überraschende und einschneidende Ereignisse. Mit querliegenden Frachtern und Lieferkettenzusammenbrüchen, der Pandemie oder den Kriegen mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen hatte keiner wirklich gerechnet.

  • Potenzial der Daten nutzen

    Exasol hat ihre Prognosen für den Bereich Data Analytics im Jahr 2024 veröffentlicht. Disruptive Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) setzen sich in der Tech-Branche immer weiter durch.

  • Keine Wechselflut der Cloud-Anbieter

    2024 werden viele Unternehmen realisieren, dass sie als Teil ihrer Datenstrategie ihre Hybrid-Cloud-Strategie überarbeiten müssen, um die Vorteile der künstlichen Intelligenz (KI) voll auszuschöpfen. Dies bedeutet, dass die Qualität und Zugänglichkeit von Daten auf dem Prüfstand stehen.

  • Energienutzung in Rechenzentren optimieren

    Die Europäische Kommission hat am 5. Dezember 2023 das strategische Förderprojekt IPCEI-CIS (Important Projects of Common European Interest - Next Generation Cloud Infrastructure and Services) genehmigt. Zielsetzung des Projektes ist die Entwicklung von gemeinsamen Konzepten und ein erster industrieller Einsatz für moderne Cloud- und Edge-Computing-Technologien.

  • Sieben wichtige KI-Trends für 2024

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst mehr als ein Hype, sie etabliert sich zunehmend als integraler Bestandteil von immer mehr Lebens- und Geschäftsbereichen. Die Experten der Inform GmbH als weltweit führender Anbieter von fortschrittlichen KI-basierten Optimierungssoftwarelösungen prognostizieren sieben entscheidende KI-Trends, die 2024 und darüber hinaus eine Vielzahl von Branchen und gesellschaftlichen Praktiken beeinflussen werden.

  • Desktop as a Service vermeidet Oversizing

    Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem anhaltenden Homeoffice-Trend verändern sich die Anforderungen an das IT-Service-Management. Gleichzeitig stehen die Unternehmen unter wachsendem Druck durch globale Herausforderungen wie Lieferkettenprobleme, Inflation und Rezession. Um die Produktivität ihrer IT-Abteilungen zu erhöhen, benötigen sie Lösungen, mit denen sich Prozesse optimieren lassen - auch mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen