Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Der Sourcing-Markt bewegt sich


Sourcing und Outsourcing: Hybrid-Lösungen werden jetzt verstärkt in der Praxis umgesetzt
Sourcing meint immer die interne wie die externe Auslagerung


(21.03.11) - Auf das raue Wasser im Markt für Sourcing und Outsourcing 2009 folgte im vergangenen Jahr eine relative Flaute: 2010 standen Merger und eine Angleichung der Serviceangebote auf der Providerseite im Vordergrund. Jetzt kommt aber wieder eine ordentliche Brise auf – der Markt gerät in Bewegung. Aus welchen Richtungen der Wind weht, hat die auf Sourcing spezialisierte Unternehmensberatung microfin analysiert. Fünf Trends sieht Jochen Witte, Principal Consultant bei microfin:

1. Application Management Service aus einer Hand
Zugekaufte Application Management Services (Entwicklung und Wartung) werden zunehmend auf einen Dienstleister gebündelt. So können, neben skalenbedingten Kosteneinsparungen, End-to-End-Verantwortlichkeiten klar definiert und mittels Service Level Agreements respektive Abnahme- und Fehlerklassen steuerbar gestaltet werden.

2. Weitere Optimierung in laufenden Sourcings
"Aus den Augen, aus dem Sinn" war gestern und wird weder den Anforderungen an ein modernes, qualitäts- und kostenorientiertes Outsourcing noch denen an eine auf Dauer angelegte Partnerschaft mit dem ausgewählten Provider gerecht. Wie in der Automobilindustrie schon lange üblich, wird der Provider zum Mit- oder Weiterentwickler im verantworteten Themenkreis. Dies lässt sich allerdings nur bewerkstelligen, wenn der Provider über das notwendige Know-how und eine entsprechende Struktur verfügt sowie durch Incentivierungsmodelle an den von ihm entwickelten Verbesserungen auch kommerziell profitiert – und man ihn "auch mal machen lässt".

3. Verknappung von Ressourcen im spezialisierten Provider-Markt
Die Verknappung von Ressourcen am Provider-Markt setzt sich fort. Da gerade im IT-Umfeld viele Spezialisten als Einzelunternehmer auftreten, fehlt auf der Providerseite zuweilen noch die anzustrebende Vernetzung der bestehenden Ressourcen. Umso wichtiger erscheinen uns daher ein professioneller Ausschreibungsprozess, ein entsprechend ausgefeiltes Vertragswerk und die Providersteuerung. Nur so kann auf Sicht die Qualität sichergestellt werden, die notwendig ist, um kosteneffizient Neu- und Weiterentwicklungen in prozess-stützenden Anwendungen zu garantieren.

4. Hybrid-Lösungen bei internen Auslagerungen
Auch wenn der Begriff Outsourcing die öffentliche Diskussion dominiert: Sourcing meint immer die interne wie die externe Auslagerung. Dass dies keine Entweder-oder-Entscheidung ist, zeigen Hybrid-Lösungen. Hiermit ist das Outsourcing einzelner, zumeist im kundenseitig betriebenen Shared Service Centern (SSC) vorgehaltener Services oder Prozesse gemeint. Das ist theoretisch nicht neu. Angesichts des weiter zunehmenden Kostendruckes und der zunehmenden Reife der Ursprungseinheiten werden diese Hybrid-Lösungen jetzt aber auch verstärkt in der Praxis umgesetzt. Eine besondere Herausforderung liegt hierbei darin, die SSC-Provider-Beziehung so zu gestalten, dass diese in die zwischen SSC und Ursprungsunternehmen geltende Ablauf-, Steuerungs-, Revisions- und SLA/OLA-Struktur passt und zukünftige Änderungen der SSC-Provider-Beziehung möglichst nahtlos umsetzbar sind.

5. Multifunktionalen Shared Services
Multifunktionale Shared Services bündeln für verschiedene Abteilungen/Bereiche unterschiedlichste Querschnittsprozesse in einem Shared Service Center. Sie sind in Deutschland zunehmend in Planung und im internationalen Umfeld, zumindest in der ersten Phase, bereits erfolgreich umgesetzt. Nochmalige Kostensenkungen von mehr als 20 Prozent bei deutlich gestiegener Kundenzufriedenheit konnten auf diese Weise regelmäßig erzielt werden.

Während in der ersten Phase die Zugangs- und Informationskanäle, das Front-Office sowie die IT, das Ticketing-System und die Telefonie auf eine Basis gestellt und zusammengefasst werden, wird in der zweiten Phase das Back-Office in bereichsspezifische "Centers of Expertise" und ein voll standardisiertes Back-Office aufgeteilt. Innerhalb des Back-Office wird dann die bereichsspezifische Zuordnung aufgegeben und durch eine themenbezogene Zuordnung ersetzt (Datenpflege, Vertragserstellung, Rechnungsabwicklung etc.). Insgesamt lassen sich so neue Skaleneffekte erzielen. Auch im Sinne der oben beschriebenen Hybrid-Lösungen ergeben sich neue Möglichkeiten. (microfin Unternehmensberatung: ra)

microfin Unternehmensberatung: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Hintergrund

  • Künstliche Intelligenz das Maß aller Dinge

    Ob in der Fertigung oder im Bau- und Ingenieurwesen - 2024 wird für beide Branchen eine richtungsweisende Zeit mit zahlreichen Herausforderungen und Hürden. Doch das neue Jahr birgt auch vielversprechende Trends, neue Lösungsansätze und innovative Technologien.

  • Nachhaltigkeit kommt in der Cloud an

    "IT doesn't matter" - so lautete die Überschrift eines Artikels des US-amerikanischen Wirtschaftsjournalisten Nicholas Carr im Jahr 2003. Gemeint war: IT sei ein Standardprodukt, das zwar Kosteneinsparungen bringe, aber keine Investition in die strategische Differenzierung sowie die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen ist.

  • Zero Day und Zero Trust sind Themen

    Cloud-Security war das wichtigste Thema der IT-Sicherheit im Jahr 2023, und sie wird auch 2024 zu Recht erhebliche Aufmerksamkeit bekommen. "Doch Cloud-Security ist nur eine Seite der Medaille", gibt Gregor Erismann, CCO der Schweizer Security-Spezialistin Exeon Analytics. zu bedenken.

  • Hohe Nachfrage nach IDP

    Retarus hat drei Trends identifiziert, welche die digitale Geschäftskommunikation 2024 nachhaltig beeinflussen werden. Insbesondere künstliche Intelligenz wird in den kommenden Monaten eine immer wichtigere Rolle spielen und es Unternehmen ermöglichen, effizienter zu arbeiten und ihre Wettbewerbsposition zu stärken.

  • Cloud-Daten-Verschlüsselung 2024

    Wie zu jedem Jahreswechsel orakeln Unternehmen, Wirtschaftsweise und weitere Fachkundige darüber, was sich im neuen Jahr ändern wird. Was sie dabei in der Vergangenheit kaum auf dem Schirm hatten: die sogenannten Black-Swan-Ereignisse, große, überraschende und einschneidende Ereignisse. Mit querliegenden Frachtern und Lieferkettenzusammenbrüchen, der Pandemie oder den Kriegen mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen hatte keiner wirklich gerechnet.

  • Potenzial der Daten nutzen

    Exasol hat ihre Prognosen für den Bereich Data Analytics im Jahr 2024 veröffentlicht. Disruptive Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) setzen sich in der Tech-Branche immer weiter durch.

  • Keine Wechselflut der Cloud-Anbieter

    2024 werden viele Unternehmen realisieren, dass sie als Teil ihrer Datenstrategie ihre Hybrid-Cloud-Strategie überarbeiten müssen, um die Vorteile der künstlichen Intelligenz (KI) voll auszuschöpfen. Dies bedeutet, dass die Qualität und Zugänglichkeit von Daten auf dem Prüfstand stehen.

  • Energienutzung in Rechenzentren optimieren

    Die Europäische Kommission hat am 5. Dezember 2023 das strategische Förderprojekt IPCEI-CIS (Important Projects of Common European Interest - Next Generation Cloud Infrastructure and Services) genehmigt. Zielsetzung des Projektes ist die Entwicklung von gemeinsamen Konzepten und ein erster industrieller Einsatz für moderne Cloud- und Edge-Computing-Technologien.

  • Sieben wichtige KI-Trends für 2024

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst mehr als ein Hype, sie etabliert sich zunehmend als integraler Bestandteil von immer mehr Lebens- und Geschäftsbereichen. Die Experten der Inform GmbH als weltweit führender Anbieter von fortschrittlichen KI-basierten Optimierungssoftwarelösungen prognostizieren sieben entscheidende KI-Trends, die 2024 und darüber hinaus eine Vielzahl von Branchen und gesellschaftlichen Praktiken beeinflussen werden.

  • Desktop as a Service vermeidet Oversizing

    Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem anhaltenden Homeoffice-Trend verändern sich die Anforderungen an das IT-Service-Management. Gleichzeitig stehen die Unternehmen unter wachsendem Druck durch globale Herausforderungen wie Lieferkettenprobleme, Inflation und Rezession. Um die Produktivität ihrer IT-Abteilungen zu erhöhen, benötigen sie Lösungen, mit denen sich Prozesse optimieren lassen - auch mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen