Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

IT-Trends in Europa für 2016


Data für die Massen: 2016 steht ganz im Zeichen branchenspezifischer Cloud Analytics, die die gängigsten Herausforderungen einzelner Branchen adressieren
Analytics-Lösungen sind dank Branchen-Clouds im Aufwind


Von Dirk Häußermann, Geschäftsführer EMEA Central bei Informatica

(14.06.15) - Im Jahr 2016 werden wir einen Wendepunkt im Kaufverhalten erleben. Produkte und Services werden zusehend homogener, sodass Verbraucher ihre Kaufentscheidung stärker als jemals zuvor basierend auf Vertrauen und Kundenerfahrung treffen. Natürlich ist Datensicherheit ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, wenn es darum geht, Loyalität und Vertrauen aufzubauen; dennoch benötigt es nicht erst eine Datenschutzverletzung, um Zweifel bei den heutigen sehr kritischen Verbrauchern zu sähen – vielmehr reicht bereits ein Tippfehler in ihrem Namen oder der Vorschlag einer falschen Lieferadresse, um ihr Vertrauen zu verlieren.

Eine Studie, die kürzlich von YouGov im Auftrag von Informatica in Großbritannien durchgeführt wurde, verdeutlicht, dass Verbraucher nicht aufgrund einer Datenschutzverletzung an sich das Vertrauen in eine Marke verlieren, sondern vielmehr durch die fehlende Kommunikation nach dem Vorfall. Die Studie zeigt zudem, dass viele Unternehmen heute die Notwendigkeit erkennen, sich das Vertrauen der Verbraucher zu verdienen. Die Top 3 der wichtigsten Dinge, die Unternehmen tun können, um Vertrauen aufzubauen: Transparent über die Nutzung persönlicher Informationen sein (50 Prozent), eine Datenschutzrichtlinie etablieren (43 Prozent) und schnell auf Herausforderungen und Anfragen reagieren (38 Prozent).

2016 werden sich Marken nur dann von der Konkurrenz heben, wenn es ihnen gelingt, Daten für eine 360 Grad-Sicht auf ihre Kunden zu nutzen und so eine außergewöhnliche "Personal Relationship Experiences" zu schaffen. Viele Unternehmen haben bereits abgestimmte Preisstrategien im Einsatz; diese werden im nächsten Jahr aber weiter verfeinert, um sie für den Kunden personalisierter und vorteilhafter zu machen.

In der Reisebranche sind diese neuen Technologien für Airlines verfügbar, die die Kundendaten dazu nutzen, um ihre Kundenbeziehungen aufzubauen. Das Ziel ist es, Reiseprozesse voranzutreiben, angefangen beim personalisierten Check-in am Flughafen bis hin zu den Unterhaltungs- und Verpflegungserlebnissen im Flugzeug. Daten können sogar eine ganze Serie an Entscheidungen begünstigen, obwohl der Kunde schon gar nicht mehr auf der Webseite der Airline surft. Belegen die Daten beispielsweise, dass ein Kunde ein Autofahrer ist, kann man ihm einen Fahrservice anbieten, der preislich ähnlich wie ein Parkplatz wäre. Auch können dem Kunden spezielle Angebote innerhalb des Terminals angeboten werden, sofern die persönlichen Vorlieben bekannt sind. Gibt es zudem eine Vernetzung mit den Social Media-Kanälen des Kunden, kann die Airline erkennen, ob der Kunde mit Freunden oder alleine unterwegs ist und gegebenenfalls Gruppenangebote vorschlagen.

2016 wird das Jahr werden, in dem Analytics für viele Abteilungen zur Verfügung steht. Bisher gab es nur einige wenige Unternehmen, die die nötigen Ressourcen und Skills besitzen, um echten Mehrwert aus ihren Daten zu ziehen. Technologische Innovation bedeutet heutzutage, dass Daten nun für jeden verfügbar sind, der sie benötigt.

Der Handel ist ein gutes Praxisbeispiel hierfür: Mitglieder eines Retail-Teams können nun auf einschlägige Daten zugreifen, die ihnen ihren Job erleichtern – und dies ist besonders für die Mitarbeiter wichtig, die direkte Beziehungen zu den Kunden aufbauen. In der Praxis bedeutet dies, dass immer mehr Verbraucher in Ladengeschäften mit mobilen Endgeräten wie Tablets unterwegs sind und Applikationen nutzen, die sie direkt mit Daten füttern können. Dieser Trend demokratisiert den Analytics-Prozess auf eine Art und Weise, dass Mitarbeiter, die bisher keine Informationen über ihre Kunden hatten, sich direkt einen Report ziehen und somit eine bessere Kundenerfahrung bieten können.

Diese Verfügbarkeit von Echtzeitdaten bedeutet auch, dass Unternehmen nun ganz neue Einblicke in Trends erhalten. Man kann dies in etwa mit einer Augenbinde vergleichen, die den Unternehmen nun abgenommen wird – dies ermöglicht Entscheidungen auf Basis von Fakten, die zuvor nicht sichtbar waren.

Nachdem die Integration von vernetzten Endgeräten 2015 so richtig in Gang gekommen ist, konnten wir damit einhergehend auch einen starken Anstieg neuer Datentypen beobachten. Die Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung, die Potenziale dieser Informationen richtig auszuschöpfen und für sich zu nutzen. Die wenigsten Organisationen werden hierfür eine neue Data Analytics-Infrastruktur entwickeln; vielmehr werden sie 2016 auf die Implementierung von sogenannten "Branchen-Clouds" (Industry Clouds) für analytische Zwecke setzen. Dabei handelt es sich um spezifische Analytics-Infrastrukturen, die in der Cloud gehostet werden und von vertikalen Industrien nutzbar sind, um gängige Branchenherausforderungen zu meistern. Dies ist besonders für datenreiche Segmente mit vielen vernetzten Endgeräten sinnvoll, wie beispielsweise Telekommunikation, Versorgung, Transport, Logistik und Handel.

Ein Beispiel: Wenn es um Data Analytics geht, haben Energieversorger eine Vielzahl ähnlicher Anforderungen. Unabhängig davon, ob ihr Fokus auf Elektrizität, Wasser oder anderen Ressourcen liegt, müssen die Unternehmen große Datenmengen überwachen und verarbeiten. Mithilfe einer Branchen-Cloud für Analytics können sie dies künftig sehr kostengünstig und effizient erledigen.

Im Transport- und Logistiksektor sind mittlerweile die meisten Fahrzeuge mit mindestens einem Monitoring-Sensor ausgestattet. Angenommen bei jedem Fahrzeug käme nun ein weiterer Sensor hinzu, würde sich die zu verarbeitende Datenmenge direkt um einen tausendfachen Faktor erhöhen – dies könnten viele Unternehmen nicht mehr verarbeiten. Durch die Branchen-Cloud könnten die Organisationen einen direkten Mehrwert aus den neuen Informationen ziehen, die sie aus ihren vernetzten Daten erhalten.

Diese Art der Personalisierung wird im nächsten Jahr noch stärker in den Fokus rücken und das "Personal Relationship Experience" wird vermehrt zum Einsatz kommen. (Informatica: ra)

Informatica: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Datenschutzstrategien für hybride IT

    Eine von Arcserve beauftragte unabhängige Befragung unter IT-Führungskräften ergab, dass 80 Prozent schon einmal von Ransomware betroffen waren. Während 82 Prozent der Betroffenen angaben, dass sie den Schaden innerhalb von 48 Stunden beheben konnten, war dazu knapp ein Fünftel nicht in der Lage. Problematisch ist auch, dass bis zu 30 Prozent der Daten bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff nicht wiederhergestellt werden konnten.

  • Cloud-basierte Monetarisierung löst Probleme

    Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Management wiederkehrender Kundenbeziehungen sind Telekommunikationsunternehmen (Telcos) attraktive Partner in der Abonnement-Wirtschaft. Ihr großer Kundenstamm, der sich durch historisch niedrige Abwanderungsraten auszeichnet, bietet eine solide Grundlage, um vom wachsenden Abonnementmarkt zu profitieren.

  • Fokus auf Datenschutz & Compliance

    IT-Ausgaben in der Finanzbranche werden 2025 auf über 58 Milliarden USD steigen, während Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (GenAI) Arbeitsabläufe, Datenmanagement und Kundeninteraktionen revolutionieren. Gleichzeitig wird der sich vollziehende Generationswechsel bei den Anlegern endgültig ein neues Level an Digitalisierung fordern. Fünf zentrale Trends werden diesen Wandel prägen: die Optimierung von Kundenerlebnissen, die Einführung modularer Architekturen, datengetriebene Innovationen, die Konvergenz von Branchen und ein verstärkter Fokus auf Datenschutz und Compliance.

  • Optimierung der Cloud-Kosten oberste Priorität

    Das Jahr 2024 war das "Jahr der generativen KI", was zu einer raschen Ausweitung der Datenerzeugung, -verwaltung und -konsolidierung führte. Dieser Anstieg zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Darüber hinaus kam es 2024 zu den ersten großen Angriffen auf die Lieferkette auf globaler Ebene, angeführt von CrowdStrike, die Unternehmen dazu zwangen, die Cybersicherheit auf allen Ebenen zu überdenken.

  • Hybrid-Cloud als ausgewogenere Lösung

    Durch den rasanten technologischen Wandel sind datengesteuerte Initiativen in modernen Geschäftsstrategien wichtiger denn je. Im Jahr 2025 stehen die Unternehmen jedoch vor neuen Herausforderungen, die ihre Datenstrategien, ihre Bereitschaft für Künstliche Intelligenz (KI) und ihr allgemeines Vertrauen in Daten auf die Probe stellen werden. Insgesamt ist die Bereitschaft für KI in internationalen Unternehmen sehr gering (17 Prozent).

  • Hybride Ansätze statt Cloud Only

    Wie sieht die Perspektive für das Dokumentenmanagement im Jahr 2025 aus? Die Zukunft ist digital, so viel ist sicher. Mit der E-Rechnungspflicht, künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologien stehen grundlegende Veränderungen bevor. Der DMS-Experte easy software AG hat die relevantesten Branchentrends zusammengefasst.

  • Migration in die Cloud

    Die Versicherungsbranche befindet sich in einem rasanten Wandel. Fadata, Anbieterin von Softwarelösungen für die Versicherungsbranche, wirft einen Blick auf das Jahr 2025 und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen und Trends in den Bereichen Versicherung und digitale Transformation. Die wichtigsten Trends, die laut Fadata die Zukunft der Versicherung prägen werden, sind Internalisierung, Prävention, Cloud-Migration, Embedded Insurance, Ökosystem-Entwicklung und Talent-Transformation. Diese sechs Trends treiben transformative Veränderungen in der gesamten Branche voran, wobei die Versicherer innovative Ansätze verfolgen, um Kundenbedürfnisse, betriebliche Effizienz, Sicherheit, Risiken und Marktanforderungen zu adressieren. Versicherer werden im Jahr 2025 ihre wichtigsten Abläufe zunehmend internalisieren. Sie wollen ihre Abläufe straffen, Kosten senken und die Datensicherheit erhöhen. All dies kann durch die verbesserte Steuerung der Prozesse erreicht werden, die eine Internalisierung ermöglicht.

  • NIS2 wird Bewusstsein für CPS-Sicherheit stärken

    Und wieder liegt ein herausforderndes Jahr hinter uns. Die geopolitische Lage insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten ist weiterhin angespannt, während die innenpolitische Situation in den zwei stärksten Volkswirtschaften Europas derzeit ungewiss erscheint. All dies hat auch Auswirkungen auf die Cybersecurity. Schon längst sollten wir dabei nicht nur an IT-Sicherheit denken, sondern auch an IoT und Betriebstechnik (OT), also an cyber-physische Systeme (CPS).

  • Generative KI mit bemerkenswerten Fortschritte

    Generative Künstliche Intelligenz (generative KI) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Dies ist auch auf die steigende Zahl von Entwicklern zurückzuführen, die über ein immer umfangreicheres Know-how verfügen. Doch eine Frage brennt Unternehmen wie Investoren unter den Nägeln: Wann lässt sich mithilfe von KI die betriebliche Effizienz auf das nächste Level heben?

  • Datendschungel: Herausforderung & Chance

    Das Jahr 2024 markierte einen Wendepunkt für die generative KI. Chat GPT und andere Akteure haben sich zu einigen der am schnellsten wachsenden Plattformen der letzten Zeit entwickelt. Doch inmitten dieser aufregenden KI-Revolution wird ein entscheidender Aspekt oft übersehen: das Datenmanagement. Ein starkes und durchdachtes Datenmanagement könnte der Schlüssel sein, um das volle Potenzial von KI-Lösungen zu entfalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen