Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Fünf Trends, die Edge vorantreiben


Edge Computing avanciert zum gewichtigen Pendant der Cloud
Die Edge-Technologie kommt auch weiterhin dort zum Einsatz, wo es keine zuverlässige Netzwerkverbindung gibt oder der Datentransfer schlicht zu teuer wäre


Das Bild der primitiven Edge, die bloß Daten weiterleitet, ist überholt. Denn Edge Computing spielt in den verteilten Infrastrukturen des Internet of Things (IoT) eine zunehmend wichtige Rolle. Dabei funktioniert die Technologie nach folgendem Prinzip: Lokale Geräte verarbeiten Daten wie Sensormesswerte direkt und führen eine Geschäftslogik aus, ohne Daten an einen Server zu übertragen. Eine Edge Runtime stellt hierfür die Funktionen für die Endgeräte bereit und steuert auf ihnen Module, beispielsweise Container. Die Kommunikation zwischen den Modulen und dem IoT-Hub in der Cloud übernimmt der Edge Hub. Auf diese Weise lässt sich die Peripherie lokal und ohne permanente Internetverbindung steuern. Das System performt schneller und besser, da weniger Daten durch das Netzwerk müssen. Relevante Analyseergebnisse gehen zu einem späteren Zeitpunkt an den Cloud-Server, sobald eine Internetverbindung besteht.

Die Edge-Technologie kommt auch weiterhin dort zum Einsatz, wo es keine zuverlässige Netzwerkverbindung gibt oder der Datentransfer schlicht zu teuer wäre. Dabei steigt die Edge zu einem Cloud-Pendant auf, das immer mehr an Gewicht gewinnt. Das liegt an der voranschreitenden Vernetzung. Denn die "IoTisierung" führt zu Szenarien, die Standardgeräte bei Weitem überfordern. Beispielsweise können diese eben nicht die 300 Sensoren eines Flugzeugtriebwerks im Flug überwachen, da dies die Datenanalyse und die Ableitung von Entscheidungen in Echtzeit einschließt.

Es zeichnen sich fünf Aspekte ab, welche die Edge-Technologie weiter vorantreiben:

1. Angebot an Hochleistungsrechnern wächst und löst Trend aus
Hersteller wie NVIDIA und Intel investieren viel, um hochleistungsfähige Computer herstellen zu können. Diese kleinen und schnellen Superrechner sind bereit für komplexere Anwendungsfälle an der Edge. Softwareanbieter verschaffen deren hohe Rechenleistung und Speicherkapazität ganz neue Möglichkeiten.

Bereits heute können schlanke Edge Runtimes, die Edge Agents, mit wenig Rechenleistung und Speicherbedarf intelligente Datenpipeline-Orchestrierungsflüsse realisieren. Jene Edge Agents sammeln über zahlreiche Protokolle Daten von Geräten, damit Module auf den Devices die Daten verarbeiten, Schlüsselinformationen extrahieren und bei Bedarf ein lokales Machine-Learning-(ML)-Modell ausführen. Über einen Agenten-Management-Hub lassen sich tausende Agenten verwalten und überwachen. Dabei vereinfachen codefreie Benutzeroberflächen wie Cloudera Edge Management (CEM) es, komplexe Datenflüsse der Agentenschar zu designen. Auf diese Weise lässt sich einfach steuern, wie sich ein Agent verhalten soll – egal, an welchem Ort. Das Agenten-Management bindet ein Unternehmen am besten in eine Edge-to-Cloud-Data-in-Motion-Plattform ein. Denn so kann es die Richtlinien für Sicherheit und Governance einheitlich durchsetzen.

Die Mini-Supercomputer in der IoT-Peripherie befähigen dazu, in neue Leistungsdimensionen vorzustoßen – und den Trend zum "föderalen Data Lake" an der Edge auszulösen. Wichtige geschäftskritische Entscheidungen fallen daher demnächst verstärkt an der Edge.

2. Machine Learning und künstliche Intelligenz rücken näher an die Edge
Schon heute verfügen leistungsstarken Edge-Rechner über Grafikprozessoren (GPUs), um ML- und Künstliche-Intelligenz-(KI)-Modelle ausführen zu können. Der Bedarf nach solchen Anwendungen ist da und wird zukünftig noch steigen. Man denke beispielsweise nur an anspruchsvollere Anwendungsfälle im Gesundheitswesen zur Patientenüberwachung oder in der Fertigung zur Qualitätskontrolle – die KI verlagert sich so sukzessive an die Edge.

3. An der Edge beginnt die digitale Transformation
Viele Unternehmen initiieren schon seit Jahren Digitalprojekte. Dabei zeigt sich, dass sie immer mehr an der Edge ansetzen – ganz gleich, ob ein Mineralölkonzern die Protokolldateien von 130K-Maschinen verarbeiten will oder eine Airline die vorausschauende Wartung der Bordkartendrucker angeht und dafür Edge-Agenten installiert. Beide Anwendungsfälle eint: Die geschäftliche Notwendigkeit, entweder Kosten zu senken oder die betriebliche Effizienz zu steigern, löst eine Transformation aus – und endet zusehends in einer Edge-Initiative.

4. Autonomes Fahren als Entwicklungsmotor und Blaupause
Derzeit arbeiten die führenden Automobilhersteller intensiv an vernetzten und autonomen Autos. Dabei liefern sie sich ein spannendes Wettrennen mit Tech-Konzernen und Start-ups. Solche Mobilitätskonzepte schieben die Entwicklung von Edge Computing zusätzlich an. Denn diese sind davon abhängig, wie sich die Datenverarbeitung, Speicherung und ML-Modellanreicherung an der Edge weiter verbessern. Anhand dieser Entwicklungen können andere Branchen sehen, was an komplexen Szenarien umsetzbar ist. Dadurch sind sie in der Lage, autonome Anwendungsfälle für ihre eigenen Belange zu entwickeln.

5. Bedarf an sofortigen Erkenntnissen wächst
Ob für die Click-Stream-Analyse von Benutzern auf einer Website oder die Betrugserkennung bei der Kreditkartennutzung: Schon heute verlangen viele Anwendungsfälle Echtzeit-Einblicke, die sofort Erkenntnisse liefern – und dieser Bedarf wird steigen. Unternehmen versuchen sogar, von prädiktiven Analysen, die auf historischen und Echtzeit-Daten basieren, auf präskriptive Analysen umzustellen. Damit lässt sich prognostizieren, welche Ereignisse (nicht) eintreten und wie man darauf am besten reagiert. Auch dadurch entsteht ein starker Bedarf nach mehr Intelligenz an der Edge. Denn die Daten sollen nicht veraltet sein, wenn sie den Data Lake erreichen. Daher muss die Verarbeitung der Daten an der Edge erfolgen – oder zumindest lange bevor sie am Data Lake ankommen.

Perfekte Perspektive für die Peripherie
Im Vergleich zu heute werden wir in fünf Jahren eine weitaus leistungsstärkere und intelligentere Edge sehen. Diese verfügt dann über sehr viel mehr Rechenleistung und Speicherplatz, weshalb es zu einer Trennung zwischen Edge, Rechenzentrum und Cloud kommt. Unternehmen müssen sich deshalb auf Herausforderungen bei der Datenkonsolidierung einstellen. Mehrere Ökosysteme werden darauf setzen, Daten direkt von der Peripherie verarbeiten zu lassen, wozu das System Zugriffsrechte braucht. KI und ML werden in der Lage sein, anspruchsvollere autonome Anwendungsfälle umzusetzen. Bei all dem nimmt das Datenmanagement eine Schlüsselrolle ein, was nur beunruhigend wäre, wenn man es als Randerscheinung abtun würde. (Cloudera: ra)

eingetragen: 14.08.20
Newsletterlauf: 12.10.20

Cloudera: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Datenschutzstrategien für hybride IT

    Eine von Arcserve beauftragte unabhängige Befragung unter IT-Führungskräften ergab, dass 80 Prozent schon einmal von Ransomware betroffen waren. Während 82 Prozent der Betroffenen angaben, dass sie den Schaden innerhalb von 48 Stunden beheben konnten, war dazu knapp ein Fünftel nicht in der Lage. Problematisch ist auch, dass bis zu 30 Prozent der Daten bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff nicht wiederhergestellt werden konnten.

  • Cloud-basierte Monetarisierung löst Probleme

    Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Management wiederkehrender Kundenbeziehungen sind Telekommunikationsunternehmen (Telcos) attraktive Partner in der Abonnement-Wirtschaft. Ihr großer Kundenstamm, der sich durch historisch niedrige Abwanderungsraten auszeichnet, bietet eine solide Grundlage, um vom wachsenden Abonnementmarkt zu profitieren.

  • Fokus auf Datenschutz & Compliance

    IT-Ausgaben in der Finanzbranche werden 2025 auf über 58 Milliarden USD steigen, während Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (GenAI) Arbeitsabläufe, Datenmanagement und Kundeninteraktionen revolutionieren. Gleichzeitig wird der sich vollziehende Generationswechsel bei den Anlegern endgültig ein neues Level an Digitalisierung fordern. Fünf zentrale Trends werden diesen Wandel prägen: die Optimierung von Kundenerlebnissen, die Einführung modularer Architekturen, datengetriebene Innovationen, die Konvergenz von Branchen und ein verstärkter Fokus auf Datenschutz und Compliance.

  • Optimierung der Cloud-Kosten oberste Priorität

    Das Jahr 2024 war das "Jahr der generativen KI", was zu einer raschen Ausweitung der Datenerzeugung, -verwaltung und -konsolidierung führte. Dieser Anstieg zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Darüber hinaus kam es 2024 zu den ersten großen Angriffen auf die Lieferkette auf globaler Ebene, angeführt von CrowdStrike, die Unternehmen dazu zwangen, die Cybersicherheit auf allen Ebenen zu überdenken.

  • Hybrid-Cloud als ausgewogenere Lösung

    Durch den rasanten technologischen Wandel sind datengesteuerte Initiativen in modernen Geschäftsstrategien wichtiger denn je. Im Jahr 2025 stehen die Unternehmen jedoch vor neuen Herausforderungen, die ihre Datenstrategien, ihre Bereitschaft für Künstliche Intelligenz (KI) und ihr allgemeines Vertrauen in Daten auf die Probe stellen werden. Insgesamt ist die Bereitschaft für KI in internationalen Unternehmen sehr gering (17 Prozent).

  • Hybride Ansätze statt Cloud Only

    Wie sieht die Perspektive für das Dokumentenmanagement im Jahr 2025 aus? Die Zukunft ist digital, so viel ist sicher. Mit der E-Rechnungspflicht, künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologien stehen grundlegende Veränderungen bevor. Der DMS-Experte easy software AG hat die relevantesten Branchentrends zusammengefasst.

  • Migration in die Cloud

    Die Versicherungsbranche befindet sich in einem rasanten Wandel. Fadata, Anbieterin von Softwarelösungen für die Versicherungsbranche, wirft einen Blick auf das Jahr 2025 und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen und Trends in den Bereichen Versicherung und digitale Transformation. Die wichtigsten Trends, die laut Fadata die Zukunft der Versicherung prägen werden, sind Internalisierung, Prävention, Cloud-Migration, Embedded Insurance, Ökosystem-Entwicklung und Talent-Transformation. Diese sechs Trends treiben transformative Veränderungen in der gesamten Branche voran, wobei die Versicherer innovative Ansätze verfolgen, um Kundenbedürfnisse, betriebliche Effizienz, Sicherheit, Risiken und Marktanforderungen zu adressieren. Versicherer werden im Jahr 2025 ihre wichtigsten Abläufe zunehmend internalisieren. Sie wollen ihre Abläufe straffen, Kosten senken und die Datensicherheit erhöhen. All dies kann durch die verbesserte Steuerung der Prozesse erreicht werden, die eine Internalisierung ermöglicht.

  • NIS2 wird Bewusstsein für CPS-Sicherheit stärken

    Und wieder liegt ein herausforderndes Jahr hinter uns. Die geopolitische Lage insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten ist weiterhin angespannt, während die innenpolitische Situation in den zwei stärksten Volkswirtschaften Europas derzeit ungewiss erscheint. All dies hat auch Auswirkungen auf die Cybersecurity. Schon längst sollten wir dabei nicht nur an IT-Sicherheit denken, sondern auch an IoT und Betriebstechnik (OT), also an cyber-physische Systeme (CPS).

  • Generative KI mit bemerkenswerten Fortschritte

    Generative Künstliche Intelligenz (generative KI) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Dies ist auch auf die steigende Zahl von Entwicklern zurückzuführen, die über ein immer umfangreicheres Know-how verfügen. Doch eine Frage brennt Unternehmen wie Investoren unter den Nägeln: Wann lässt sich mithilfe von KI die betriebliche Effizienz auf das nächste Level heben?

  • Datendschungel: Herausforderung & Chance

    Das Jahr 2024 markierte einen Wendepunkt für die generative KI. Chat GPT und andere Akteure haben sich zu einigen der am schnellsten wachsenden Plattformen der letzten Zeit entwickelt. Doch inmitten dieser aufregenden KI-Revolution wird ein entscheidender Aspekt oft übersehen: das Datenmanagement. Ein starkes und durchdachtes Datenmanagement könnte der Schlüssel sein, um das volle Potenzial von KI-Lösungen zu entfalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen