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Fehlende Ressourcen bremsen Cyber-Abwehr aus


Zwei Jahre Corona: Welchen Stellenwert haben Managed Security Services?
Steigende Zahl an Cyber-Attacken und fehlende Spezialisten treiben die Nachfrage



Angesichts der verschärften Bedrohungslage durch immer mehr Cyber-Attacken und strengen Compliance-Vorgaben wächst der Markt für Managed Security Services (MSS) ungebremst. NTT zeigt, welche Themen die Branche nach zwei Jahren Corona bestimmen.

Cyber-Kriminalität belastet die deutsche Wirtschaft schwer: Mehr und mehr Unternehmen werden Opfer von Diebstahl, Spionage oder Sabotage. Dabei gehen die Hacker immer aggressiver vor und nutzen gezielt Schwachstellen aus, um sich Zugriff auf die Systeme zu verschaffen. Viele Unternehmen haben nicht die Expertise oder Zeit, um ihr Schutzniveau anzuheben. Hier können MSS-Provider helfen, eine Ende-zu-Ende-Lösung, die exakt auf die individuelle Bedrohungssituation zugeschnitten ist, bereitzustellen.

Aus Sicht von NTT werden vier Themen den MSS-Markt in den kommenden Monaten bestimmen:

Die Ausnahmesituation wird zum Normalfall.
Es ist nicht nur die Anzahl von Sicherheitsvorfällen, die besorgniserregend ist, sondern auch die rasante Entwicklung neuer und angepasster Angriffsmethoden, die massenhafte Ausnutzung schwerwiegender Software-Schwachstellen und die teilweise gravierenden Folgen, die erfolgreiche Cyber-Angriffe auslösen. Zwar ist mit der Zerschlagung des Emotet-Netzwerkes der "König der Schadsoftware" von der Bildfläche verschwunden, doch gibt es längst neue Angriffsmittel und Methoden. Künstliche Intelligenz beispielsweise gehört heute ganz selbstverständlich zum Repertoire von Hackern. Hinzu kommt: Durch das verstärkte Arbeiten im Home-Office bieten sich zahlreiche neue Einfallstore, um das Firmennetzwerk zu infiltrieren. Gleichzeitig sehen sich die Unternehmen aufgrund der DSGVO, branchenspezifischer Sicherheitsstandards und der Novelle des IT-Sicherheitsgesetzes mit zahlreichen Compliance-Herausforderungen konfrontiert. Werden dann angesichts finanzieller Engpässe nach zwei Jahren Pandemie die Budgets für die IT-Sicherheit gekürzt, stehen die Unternehmen auf verlorenem Posten.

Fehlende Ressourcen bremsen Cyber-Abwehr aus.
Technik ist nur ein Eckpfeiler bei der IT-Sicherheit, der andere das interne Security-Team, dass sich um Prozesse, Organisation und Benutzer-Awareness kümmert. Viele IT-Abteilungen haben bereits vor Corona ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, die Nachfrage nach Cybersecurity-Experten übersteigt seit Jahren das Angebot. In der Pandemie hat sich die Lage noch einmal deutlich verschärft, denn um die plötzlichen Anforderungen bei der Umstellung auf das Remote-Arbeiten zu erfüllen und digitale Geschäftsprozesse zu beschleunigen, sind die Sicherheitsspezialisten vielerorts als stille Reserve für die Behebung von Computer- und Netzwerkproblemen, die Installation virtueller privater Netzwerke (VPNs) oder die Besetzung von Helpdesks herangezogen worden. In der Folge haben in vielen Unternehmen Sicherheitsinitiativen gelitten.

Neue Bereiche erfordern neue Ansätze.
Die IT-Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert, parallel dazu müssen jetzt die IT-Sicherheitsmaßnahmen angepasst werden. Darunter fallen beispielsweise Client-Portale sowie mobile Anwendungen, die für das Remote-Arbeiten unabdingbar sind. Grundsätzlich gilt: Security by design ist der bessere Ansatz, um potenzielle Gefahren abzuwehren, als im Nachhinein teilweise mühsam aufzurüsten. Ist ein Unternehmen Opfer einer Cyber-Attacke geworden und müssen geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden, ist Digital Forensics & Incident Response (DFIR) das Mittel der Wahl. Anhand von Artefakten, also Spuren von Angreifern, welche auf einem kompromittierten System hinterlassen wurden, identifizieren Experten die Angriffsvektoren und ermitteln den Umfang des Schadens. Anschließend werden Gegenmaßnahmen eingeleitet und Schutzmechanismen aufgebaut, um Angriffe über dasselbe Einfallstor künftig zu verhindern.

Cyber-Versicherung und DFIR-Retainer werden zum perfekten Match.
Viele Unternehmen schließen eine Cyber-Versicherung ab, um sich vor den finanziellen Folgen eines Hackerangriffs oder Datenverlustes zu schützen. Eine solche Police ist allerdings kein Freifahrtschein für eine unzureichende IT-Sicherheit. In der Regel bewerten die Versicherer vorab mittels Audits das Risikoniveau eines Unternehmens und leiten daraus den entsprechenden Versicherungsschutz ab. Unternehmen mit fehlender Reife zur Abwehr und Reaktion auf Cyber-Angriffe beziehungsweise mangelnder Awareness über die zahlreichen Bedrohungen wird kein Vertrag angeboten.

Sinnvoll ist deshalb die Kombination mit einem Digital Forensics and Incident Response (DFIR)-Retainer: Neben der Abwehr werden hier auch proaktive Maßnahmen ergriffen, um die Cyber-Resilienz eines Unternehmens nachhaltig zu steigern. Durch ein Onboarding zu Vertragsbeginn erhält der Provider einen Überblick über die technischen Gegebenheiten der Kundeninfrastruktur und nimmt eine Evaluierung der Protokoll- und Sicherheitsmechanismen vor. Darauf aufbauend und zusätzlich als "Lesson Learned" nach einem Incident werden Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt.

"Der vorausschauende Umgang mit Compliance-Anforderungen und Sicherheitsbedrohungen muss für jedes Unternehmen höchste Priorität haben. Die Risiken im Zusammenhang mit Drittanbietern, Angriffe auf die Lieferkette und Reputationsschäden, die durch die öffentliche Bekanntgabe des Verlusts sensibler Kundendaten oder des Diebstahls geistigen Eigentums entstehen, sowie Geldstrafen bei Nichteinhaltung von Vorschriften erfordern eine angemessene Security-Strategie", betont Bernhard Kretschmer, Vice President Service und Cybersecurity bei NTT Ltd. "Mit Managed Security Services können Unternehmen ihre eigene IT-Abteilung massiv entlasten und gleichzeitig ein deutlich höheres Sicherheitsniveau gewährleisten." (NTT: ra)

eingetragen: 02.03.22
Newsletterlauf: 22.04.22

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