Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Digitalisierung im Gesundheitswesen


Unternehmen des Gesundheitswesens streben nach pragmatischen und durchdachten Transformationsprogrammen, die Technologieinvestitionen eng mit den Geschäftszielen verknüpfen
Viele Unternehmen des Gesundheitswesens entwickeln zwar pragmatische und durchdachte digitale Strategien, jedoch stehen sie bei deren Umsetzung noch vor großen Herausforderungen


Das Gesundheitswesen kämpft seit Langem mit der Implementierung von Technologie zur Innovationsförderung – im Vergleich zu anderen Branchen hinkt der Gesundheitssektor im Bereich der Digitalisierung stark hinterher. Aber es tut sich etwas in der Branche: Zuletzt wurden immer häufiger Stimmen laut, die eine bessere digitale Infrastruktur im Gesundheitswesen fordern. Regierungen, Arbeitgeber und Versicherer haben die Branche dazu gedrängt, mehr zu tun, um die sich wandelnden medizinischen Anforderungen zu erfüllen. Die Pandemie hat die Fortschritte bei den virtuellen Gesundheitsfunktionen vorangetrieben und die Akzeptanz der Digitalisierung signifikant gesteigert. Gleichzeitig wurden die Themen Transparenz und Kontrolle immer wichtiger. Patienten wollen wissen, wieso welche Therapie begonnen wird und welche Alternativen es gibt. Diese Trends haben die Dynamik im Gesundheitssektor verändert.

Die Margen im Gesundheitswesen werden immer knapper und die wettbewerbsintensiven Märkte zwingen die Dienstleister zu einer stärkeren Konsolidierung – dies wiederum beschleunigt den Trend zur vertikalen Integration und verwischt die Grenzen zwischen Kostenträgern und Leistungserbringern weiter. Gleichzeitig bringt die schnelle Entwicklung des Marktes neue Akteure ins Spiel – beispielsweise Disruptoren, die Nischen-Dienste anbieten, um Patient:innen eine zeitnahe Versorgung zu ermöglichen.

Eine kürzlich von Cognizant in Auftrag gegebene Studie von Economist Impact zeigt, dass viele Unternehmen des Gesundheitswesens zwar pragmatische und durchdachte digitale Strategien entwickeln, jedoch bei deren Umsetzung noch vor großen Herausforderungen stehen.

Die hohen Investitionskosten der Digitalisierung des Gesundheitswesens
Das Gesundheitswesen ist eine Branche, die sich jeher auf den Einsatz von Technologien zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung konzentriert. Besonders auf die Modernisierung alter Technologien, die Implementierung fortschrittlicher Technologien, die Gewährleistung von Interoperabilität und die Verbesserung der Cybersicherheit bei Patient:innendaten sind bereits seit längerer Zeit im Fokus.

Führende Unternehmen versuchen unterschiedliche Endgeräte und Ausrüstungen mit IoT-Applikationen zu verbinden, um diese Automatisierungs- und Machine Learning-fähig zu machen. Damit gewinnt das Klinikpersonal mehr und bessere Einblicke und erweitert die diagnostischen Möglichkeiten seiner Einrichtung. Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt beispielsweise bei der Erkennung von Krankheitsmustern – dies wiederum erleichtert und verbessert die Entscheidungsfindung und Therapie sowie deren Ergebnisse. Medizinische Daten können außerdem nahtlos mit den Patienten in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Wohnheimen ausgetauscht werden, was die Therapie einrichtungs-übergreifend transparent gestaltet.

Umfassende Datenstrategien zur Zusammenführung von Datensilos
Abseits vom operativen Geschäft fallen jedoch Defizite auf: Das Gesundheitswesen ist eine der am stärksten regulierten Branchen – und in diesem Kontext müssen Daten, insbesondere streng vertrauliche Patientendaten, geschützt werden. Infolgedessen sind die Datenstrategien von Unternehmen im Gesundheitswesen bislang eher konservativ. Deshalb sind datenintensive Technologien für zum Beispiel Personalisierung, Kontextualisierung und Engagement attraktive Investitionspunkte.

Nach der Pandemie sehen sich die Organisationen des Gesundheitswesens mit einer neuen Welt und zahlreichen neuen Herausforderungen konfrontiert, einschließlich der Notwendigkeit, robuste Systeme für die Verfolgung, Meldung und Verwaltung übertragbarer Krankheiten aufzubauen. Gleichzeitig wird die IT-Kerninfrastruktur modernisiert, sodass sie die Anforderungen der neuen Interoperabilitäts- und Transparenzvorschriften erfüllt, die von politischen Entscheidungsträgern vorausgesetzt werden. Die Organisationen erhöhen hierfür die Ausgaben für Cybersicherheit und prüfen neue Möglichkeiten zur Ausweitung ihres digitalen und virtuellen Gesundheitsangebotes.

Die Nutzung von Technologien für eine digitale Strategie im Gesundheitswesen
Die Verbraucher interagieren heute mit den Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen auf grundlegend andere Weise als früher. Die Pandemie hat die Industrialisierung des virtuellen Gesundheitswesens vorangetrieben und die Erwartungen der Patienten an den Zugang zur medizinischen Grundversorgung verändert. Neue Verbrauchertechnologien bringen Daten und Entscheidungsfindung näher an Patient:innen heran und ermöglichen es, sich durch verbesserte Konnektivität von der Konkurrenz abzusetzen.

Obwohl die Renditen für Technologie im Gesundheitswesen im Vergleich zu anderen Sektoren hoch sind, gibt es noch erheblichen Spielraum. Zudem vermeidet eine vertikale Integration mit One-Stop-Shops, Redundanz und Ineffektivität entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Unternehmen arbeiten bereits daran, durch den Einsatz von neuer Technologie Kosten zu senken, indem sie beispielsweise Verwaltungsaufwand und Papierkram reduzieren und gleichzeitig die Pflege durch Konsistenz und Interoperabilität verbessern.

Gefangen zwischen den sich ändernden Erwartungen der Patienten und dem Druck der Interessengruppen, die Kosten zu senken, müssen Führungskräfte daran arbeiten, Technologien intelligent einzusetzen. Unabhängig davon, ob es darum geht, mehr Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen, um die Produktivität zu steigern oder Verwaltungsprozesse zu automatisieren – jede Maßnahme dient der Reduktion von Ineffizienz. Es muss die bestmögliche Versorgung zu einem nachhaltigen Preis geschaffen werden können.

Fachkräftemangel und widersprüchliche Prioritäten
Zu den größten Herausforderungen im Gesundheitswesen zählen neben widersprüchlichen Prioritäten und hohen Kosten auch der Fachkräftemangel, welcher sich in Zeiten der Pandemie noch mehr zugespitzt hat. Widersprüchliche Prioritäten hemmen und beeinflussen die Entscheidungsfindung auf der Führungsebene. Im Allgemeinen beeinträchtigen diese Herausforderungen die Integration neuer Technologien und Innovationen, welche wichtige Prozesse erleichtern und das Personal entlasten könnten. Durch diese Maßnahmen können Kosten sinken. Doch die Senkung der Kosten auf der einen Seite und neue digitale Strategien und ein Anstoß zum Umdenken durch die Regierungen für eine stärkere Verbraucher- und Patientenorientierung auf der anderen Seite bilden einen enormen Zwiespalt für Entscheider im Gesundheitswesen. (Cognizant: ra)

eingetragen: 06.10.22
Newsletterlauf: 15.11.22

Cognizant: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Datenschutzstrategien für hybride IT

    Eine von Arcserve beauftragte unabhängige Befragung unter IT-Führungskräften ergab, dass 80 Prozent schon einmal von Ransomware betroffen waren. Während 82 Prozent der Betroffenen angaben, dass sie den Schaden innerhalb von 48 Stunden beheben konnten, war dazu knapp ein Fünftel nicht in der Lage. Problematisch ist auch, dass bis zu 30 Prozent der Daten bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff nicht wiederhergestellt werden konnten.

  • Cloud-basierte Monetarisierung löst Probleme

    Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Management wiederkehrender Kundenbeziehungen sind Telekommunikationsunternehmen (Telcos) attraktive Partner in der Abonnement-Wirtschaft. Ihr großer Kundenstamm, der sich durch historisch niedrige Abwanderungsraten auszeichnet, bietet eine solide Grundlage, um vom wachsenden Abonnementmarkt zu profitieren.

  • Fokus auf Datenschutz & Compliance

    IT-Ausgaben in der Finanzbranche werden 2025 auf über 58 Milliarden USD steigen, während Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (GenAI) Arbeitsabläufe, Datenmanagement und Kundeninteraktionen revolutionieren. Gleichzeitig wird der sich vollziehende Generationswechsel bei den Anlegern endgültig ein neues Level an Digitalisierung fordern. Fünf zentrale Trends werden diesen Wandel prägen: die Optimierung von Kundenerlebnissen, die Einführung modularer Architekturen, datengetriebene Innovationen, die Konvergenz von Branchen und ein verstärkter Fokus auf Datenschutz und Compliance.

  • Optimierung der Cloud-Kosten oberste Priorität

    Das Jahr 2024 war das "Jahr der generativen KI", was zu einer raschen Ausweitung der Datenerzeugung, -verwaltung und -konsolidierung führte. Dieser Anstieg zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Darüber hinaus kam es 2024 zu den ersten großen Angriffen auf die Lieferkette auf globaler Ebene, angeführt von CrowdStrike, die Unternehmen dazu zwangen, die Cybersicherheit auf allen Ebenen zu überdenken.

  • Hybrid-Cloud als ausgewogenere Lösung

    Durch den rasanten technologischen Wandel sind datengesteuerte Initiativen in modernen Geschäftsstrategien wichtiger denn je. Im Jahr 2025 stehen die Unternehmen jedoch vor neuen Herausforderungen, die ihre Datenstrategien, ihre Bereitschaft für Künstliche Intelligenz (KI) und ihr allgemeines Vertrauen in Daten auf die Probe stellen werden. Insgesamt ist die Bereitschaft für KI in internationalen Unternehmen sehr gering (17 Prozent).

  • Hybride Ansätze statt Cloud Only

    Wie sieht die Perspektive für das Dokumentenmanagement im Jahr 2025 aus? Die Zukunft ist digital, so viel ist sicher. Mit der E-Rechnungspflicht, künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologien stehen grundlegende Veränderungen bevor. Der DMS-Experte easy software AG hat die relevantesten Branchentrends zusammengefasst.

  • Migration in die Cloud

    Die Versicherungsbranche befindet sich in einem rasanten Wandel. Fadata, Anbieterin von Softwarelösungen für die Versicherungsbranche, wirft einen Blick auf das Jahr 2025 und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen und Trends in den Bereichen Versicherung und digitale Transformation. Die wichtigsten Trends, die laut Fadata die Zukunft der Versicherung prägen werden, sind Internalisierung, Prävention, Cloud-Migration, Embedded Insurance, Ökosystem-Entwicklung und Talent-Transformation. Diese sechs Trends treiben transformative Veränderungen in der gesamten Branche voran, wobei die Versicherer innovative Ansätze verfolgen, um Kundenbedürfnisse, betriebliche Effizienz, Sicherheit, Risiken und Marktanforderungen zu adressieren. Versicherer werden im Jahr 2025 ihre wichtigsten Abläufe zunehmend internalisieren. Sie wollen ihre Abläufe straffen, Kosten senken und die Datensicherheit erhöhen. All dies kann durch die verbesserte Steuerung der Prozesse erreicht werden, die eine Internalisierung ermöglicht.

  • NIS2 wird Bewusstsein für CPS-Sicherheit stärken

    Und wieder liegt ein herausforderndes Jahr hinter uns. Die geopolitische Lage insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten ist weiterhin angespannt, während die innenpolitische Situation in den zwei stärksten Volkswirtschaften Europas derzeit ungewiss erscheint. All dies hat auch Auswirkungen auf die Cybersecurity. Schon längst sollten wir dabei nicht nur an IT-Sicherheit denken, sondern auch an IoT und Betriebstechnik (OT), also an cyber-physische Systeme (CPS).

  • Generative KI mit bemerkenswerten Fortschritte

    Generative Künstliche Intelligenz (generative KI) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Dies ist auch auf die steigende Zahl von Entwicklern zurückzuführen, die über ein immer umfangreicheres Know-how verfügen. Doch eine Frage brennt Unternehmen wie Investoren unter den Nägeln: Wann lässt sich mithilfe von KI die betriebliche Effizienz auf das nächste Level heben?

  • Datendschungel: Herausforderung & Chance

    Das Jahr 2024 markierte einen Wendepunkt für die generative KI. Chat GPT und andere Akteure haben sich zu einigen der am schnellsten wachsenden Plattformen der letzten Zeit entwickelt. Doch inmitten dieser aufregenden KI-Revolution wird ein entscheidender Aspekt oft übersehen: das Datenmanagement. Ein starkes und durchdachtes Datenmanagement könnte der Schlüssel sein, um das volle Potenzial von KI-Lösungen zu entfalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen